Will bald wieder angreifen: Simon Schempp. Foto:  

Der Uhinger Biathlet meldet sich beim Weltcup in Ruhpolding gesund, benötigt aber noch Zeit. Beim nächsten Weltcup in Antholz will er angreifen.

Ruhpolding - An jeder Ecke ist er zu sehen. An der Ampel am Ortseingang von Ruhpolding, auf dem Plakat in der Chiemgau-Arena. Simon Schempp, mit dem Gewehr im Anschlag. Der Uhinger, der in Ruhpolding lebt und trainiert, ist das Gesicht des Weltcups. Zu sehen war er bis Samstag aber nur auf den Werbetafeln. Schempp hatte eine Erkältung verschleppt, musste zwei Wochen pausieren. „Es war wirklich hart, beim Heim-Weltcup zusehen zu müssen“, meinte er nach dem Massenstart-Rennen, bei dem er Sechster geworden war. In Top-Form ist Schempp noch nicht.

„Mit meiner Platzierung bin ich sehr zufrieden“, meinte der 27-Jährige. Mit dem Rennverlauf dagegen nicht so ganz. Beim Sieg seines Teamkameraden Erik Lesser, der fehlerfrei blieb, schoss Schempp zweimal daneben. „Auch meine Schießzeiten waren zu langsam“, meinte er selbstkritisch. Er sei das Rennen zu verhalten angegangen, aber „nach der langen Pause wusste ich nicht, ob es schon für 15 Kilometer auf so hohem Niveau reicht“, sagte Schempp.

Er sei nun wieder ganz gesund: „Angeschlagen zu starten bringt ja auch nichts. Dieser Schuss geht nach hinten los.“ Ein Volltreffer war jedoch auch sein Ausfall nicht. „Es ist alles zugrunde gegangen, was ich mir bis Weihnachten erarbeitet hatte“, meinte Schempp. Seine Chance auf den Gewinn des Gesamtweltcups hat er abgehakt. „Auch die kleinen Kugeln sind kein Thema mehr“, murrte Schempp. Dabei hatte nach seinen drei Saisonsiegen bis zum Jahreswechsel alles richtig prima ausgesehen. „Jetzt muss ich meine Lehren ziehen“, erklärte er. Die Weihnachtspause will Schempp künftig anders gestalten.

Schempp will in Antholz Gas geben

„Nebenfaktoren ausschalten“ – das ist sein Motto für die Zukunft. „Nach den vielen Rennen ist das Immunsystem sowieso schon geschwächt. Da darf dann nichts mehr dazukommen“, meinte Schempp. In diesem Jahr startete er kurz nach Weihnachten beim Show-Wettkampf im Stadion auf Schalke, die Termine häuften sich – dann erwischte ihn eine Erkältung „und die hat mich wertvolle Trainingseinheiten gekostet“. Und fast den kompletten Heimweltcup.

Ein paar Tage braucht er bestimmt noch, um wieder in Form zu kommen. Dann folgt der Weltcup in Antholz (21. bis 24. Januar). „Und dort will ich wieder richtig Gas geben“, sagte Schempp. Als Sportler und nicht nur als Poster-Boy.