Simon Schempp, der strahlende Gewinner aus Schwaben Foto: AP

Simon Schempp, wer sonst? Der Biathlet aus dem Schwabenland hat schon wieder gewonnen. Nach dem Sprint siegte der 27-Jährige auch in der Verfolgung in Pokljuka. Danach forderte er Weltcup-Spitzenreiter Martin Fourcade heraus.

Pokljuka - Simon Schempp ist Deutschlands neuer Biathlon-Seriensieger. Der Schwabe gewann am Samstag auch das Verfolgungsrennen in Pokljuka und hat Weltcup-Spitzenreiter Martin Fourcade den Fehde-Handschuh hingeworfen. Nach seinem dritten Saisonsieg liegt der 27-Jährige in der Gesamtwertung als Dritter nur noch 60 Punkte hinter dem Franzosen. Zweiter ist der Norweger Ole Einar Björndalen mit einem Zähler Vorsprung vor dem Deutschen.

Hätte Schempp nicht im Sprint in Östersund gepatzt und deshalb die Verfolgung verpasst, würde er schon jetzt in Gelb laufen. Für Schempp war es der insgesamt achte Weltcupsieg. Zum dritten Mal in seiner Karriere gewann er ein Doppel aus Sprint und Verfolgung. Zweimal war ihm dieses Kunststück zuvor in Antholz geglückt.

Vorsprung von 16,6 Sekunden vor Fourcade

Zwei Tage nach seinem Sprint-Erfolg setzte sich der Schwabe auch im Jagdrennen über die 12,5 Kilometer souverän durch. Der am Schießstand fehlerfrei gebliebene Skijäger gewann mit einem Vorsprung von 16,6 Sekunden vor Fourcade. Dritter wurde der Russe Anton Schipulin. „Es war extrem hart. Ich hatte nicht den allerbesten Tag auf der Strecke“, sagte Schempp im ZDF.

Fourcade musste nach dem letzten Schießen einmal in die Strafrunde. „Das war der Knackpunkt“, befand Trainer Andreas Stitzl. Denn nach dem dritten Auftritt am Schießstand hatte Fourcade seinen 26-Sekunden-Rückstand aus dem Sprint bereits aufgeholt. Nach dem ersten Stehendanschlag lieferten sich Schempp und Fourcade ein Wortgefecht. „Es war das Gleiche wie letzte Woche. Er wollte nicht vorgehen, da habe ich ihm zugerufen: Together (Zusammen).“

„Ein bisschen Unstimmigkeiten da“

Fourcade diskutierte erst, dann nickte er. Die Führungsarbeit in der Loipe wurde geteilt. „Da waren ein bisschen Unstimmigkeiten da, ich verstehe nicht, warum er das macht“, rätselte Schempp. „Wenn man zusammen arbeitet, kann vielleicht noch einen Vorsprung rauslaufen“, sagte Schempp. „Bis auf letzte Runde, das ist klar, da macht jeder sein Ding, da habe ich eine andere Meinung als er.“

Mit Plätzen in den Top 15 überzeugten auch Andreas Birnbacher (Rang 11/1:34 Minuten zurück), Erik Lesser (12/1:35,3) und Benedikt Doll (13/1:44,3). Verfolgungsweltmeister Lesser schaffte sein bestes Saisonergebnis. „Von 21 auf zwölf, damit kann ich zufrieden sein“, sagte er. 27. wurde Arnd Peiffer. „Wir haben echt ein Super-Mannschaftsergebnis gemacht“, sagte Trainer Stitzl. Alle fünf deutschen Skijäger sind am Sonntag im ersten Massenstart der Saison dabei.