John le Carré (1931–2020) Foto: dpa/Jens Kalaene

John le Carré starb im Dezember 2020 – der Meister des Spionage-Thrillers und frühere Agent hinterließ einen Roman, der im Herbst posthum veröffentlicht werden soll.

New York - Der vor einigen Monaten gestorbene Bestsellerautor John le Carré hat einen Roman hinterlassen, der nun posthum veröffentlicht werden soll. „Silverview“ solle im Oktober erscheinen, teilte der Viking-Verlag in New York mit. „Das Buch ist voll, forensisch, lyrisch und wild – es ist ein großartiges und passendes letztes Buch“, wurde Le Carrés Sohn Nick Cornwell zitiert.

Zuletzt irischer Staatsbürger

Le Carré, der mit bürgerlichem Namen David Cornwell hieß, war Mitte Dezember im Alter von 89 Jahren gestorben. Kurz vor seinem Tod hatte der in Großbritannien geborene Autor aus Ärger über den Brexit die Staatsbürgerschaft des EU-Mitglieds Irland angenommen.

Scharfer Beobachter

Mit dem Spionagethriller „„Der Spion, der aus der Kälte kam“ hatte Le Carré in den sechziger Jahren den Durchbruch geschafft. Zuvor hatte er selbst für die britischen Geheimdienste MI5 und MI6 gearbeitet. Es folgten gut zwei Dutzend weitere Bücher. Le Carré galt auch als scharfer Beobachter gesellschaftlicher Entwicklungen, der sich häufig zum Weltgeschehen äußerte. Mit deutlichen Worten kritisierte er etwa den Irak-Krieg im Jahr 2003, die populistischen Bewegungen in Polen und Ungarn und die Politik von US-Präsident Donald Trump.