Dorfgasthaus Rose in Berglen- Vorderweißbuch

Langschläfer kennen das: Trotz üppigem Frühstück stellt sich am Nachmittag der große Hunger ein, doch die Gastronomie bietet um diese Zeit nur Kuchen oder Vesper. In Berglen-Vorderweißbuch aber gehen die Uhren etwas anders. Im Gasthaus Zur Rose beginnt die Mittagessenszeit sonntags um 14.30 Uhr - die Rettung nach einem ausgedehnten Spaziergang im Welzheimer Wald.

Verfehlen kann man das Landgasthaus nicht. Durch Berglen-Vorderweißbuch führt nur eine Straße, und den Dorfmittelpunkt markieren das Backhaus, das alte Lagerhaus mit der Spar- und Darlehenkassenfiliale und eben die Rose. So eng, wie noch alles beieinander steht, so eng ist auch das miteinander verwoben, was der Wirt, Kurt Ehmann, umtreibt. Den umliegenden Bauern bietet der Metzgermeister Hausschlachtungen an, im Nebengebäude betreibt der 42-Jährige seine eigene Metzgerei, und von der väterlichen Landwirtschaft hat er den Kartoffel- und Obstanbau beibehalten. Vater Rudolf, mittlerweile 80 Jahre alt, war früher der "Rechner" bei der Sparda und packt heute noch in der Landwirtschaft mit an.

Viel "Zeit und Geld" habe er investiert, um aus der 1850 erstmals urkundlich erwähnten "Schildwirtschaft" ein modernes Gasthaus zu machen. Drei Monate war im vergangenen Jahr wegen Renovierung geschlossen, doch Kurt Ehmann blickt jetzt stolz in die Runde. Von der alten Holztäfelung hat er sich nicht getrennt, den Stil wollte er schon beibehalten. Und so ist die Rose ein Landgasthaus geblieben, in dem man sich an großen Tischen näher kommt.