Wo einst die Kneipe Vertiko stand, lässt die Schönbuch Brauerei nun Wohnungen bauen. Foto: Fritzsche

In Plieningen häufen sich gerade die Baustellen, an denen neue Miet- oder Eigentumswohnungen entstehen, die meisten davon direkt an der Filderhauptstraße. Wir haben sie in einer Übersicht versammelt.

Plieningen - Wer zum Jahreswechsel in Plieningen eine Mietwohnung sucht, wird vielleicht an der ehemaligen Adresse der Traditionskneipe Vertiko fündig. Dort baut die Schönbuchbräu Grundstücksverwaltung KG zurzeit zehn Wohnungen. Die meisten hätten zwei bis drei Zimmer, sagt Götz Habisreitinger von der Schönbuch-Brauerei in Böblingen. Im Obergeschoss seien Penthousewohnungen geplant. Allesamt sollen vermietet werden.

Zehn Wohnungen sind im Vergleich zu acht Häusern wenig. Letztere hatte eine Bauträgergesellschaft dort vor knapp zehn Jahren geplant. Die Schönbuch-Brauerei wollte verkaufen, doch das Geschäft platzte. Laut Habisreitinger haben sich weitere Bauträger für das Grundstück an der Plieninger Filderhauptstraße interessiert. „Aber es kam nichts zustande“, sagt er. „Die Bauträger wollten das Grundstück ausmosten“, doch da spielte die Stadt nicht mit. Der Grund: Ein Teil liegt im Landschaftsschutzgebiet. „Die Stadt hat gesagt, das lässt sie nicht zu, da prozessiere sie gegen uns bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag“, sagt Habisreitinger. Deshalb habe die Brauerei beschlossen, selbst zu bauen. Im kleineren Stil. Das Vertiko ist Anfang 2014 abgerissen worden. Bis die Bagger kamen, um die Baugrube auszuheben, verging fast ein weiteres Jahr. Nun ist Habisreitinger zuversichtlich, dass die Mietverträge um die Jahreswende unterschrieben werden können.

Die Baustellenampel sorgt für Stau

Auf die Fertigstellung des Gebäudes hoffen sicher auch die Plieninger, die hier morgens oder abends im Stau stehen: Schon seit einigen Monaten ist eine Spur der Filderhauptstraße direkt vor der Baustelle gesperrt, der Verkehr wird über eine Baustellenampel geregelt, was regelmäßig zu Staus führt. Ebenfalls gesperrt ist der Gehweg an dieser Stelle. Wer vom Plieninger Ortskern Richtung Garbe möchte, muss auf die andere Straßenseite wechseln.

Nicht nur an der Filderhauptstraße 88 drehen sich zurzeit die Kräne. Keine Autominute entfernt in Richtung Ortsmitte befinden sich am Abzweig Fraubronnstraße auf beiden Straßenseiten Baustellen.

Auf der rechten Seite ortseinwärts baut die Firma Wohnbau Studio Wohnungen für Studenten. Das „Campo IV“ getaufte Projekt ist bereits das vierte seiner Art im Umkreis der Universität Hohenheim. Campo I wurde im Jahr 2006 gebaut. Alle zusammengenommen bieten Platz für etwa 230 Studenten, sagt Alexander Schaber, der Geschäftsführer von Wohnbau Studio. Die Firma hat das Grundstück an der Ecke Fraubronn-/Filderhauptstraße von der Druckerei Schürrle erworben; diese hat ihre Produktion nach Echterdingen verlegt. Ein Investor wird die Studentenwohnungen kaufen und hernach vermieten.

Der Campo IV entsteht an der Fraubronnstraße. Foto: Sägesser

62 Wohnungen baut Wohnbau Studio in Campo IV. Alle sind Einraumwohnungen und nicht WG-tauglich. Die anderen Campos haben sie das gelehrt, sagt Schaber. „Wir sehen, dass die WGs am wenigsten beliebt sind.“ Sie stünden zwar nicht leer, „der Run ist groß“, sagt Schaber. Aber viele Studenten würden es offenbar schätzen, Bad und Küche mit niemandem teilen zu müssen. Möglichst zum Wintersemester sollen die Studenten ihre neuen Bleiben an der Filderhauptstraße beziehen. Übrigens: Das nächste Campo ist bereits in Planung. Wohnbau Studio habe gerade in der Nähe von Campo IV ein Grundstück gekauft, weiteres sei nicht spruchreif, sagt Schaber.

Baustelle an der Bushaltestelle

Hier entstehen drei Reihenhäuser. Foto: Fritzsche
Auf der linken Seite entstehen ebenfalls neue Häuser: Auf dem Grundstück direkt an der Bushaltestelle Fraubronnstraße werden drei Reihenhäuser mit Garagen gebaut, die die Adresse Körschstraße haben werden. Hier baut allerdings keine Wohnbaufirma, sondern es sind private Bauherren. Wie das zuständige Architekturbüro Klein aus Leinfelden mitteilt, sollen die drei Häuser spätestens zu Beginn des Jahres 2017 fertig sein. Was die Anwohner wohl eher stören wird: Derzeit ist der kleine Verbindungsweg zwischen Körschstraße und Filderhauptstraße für die Bauarbeiten gesperrt; das heißt, wer von der Körschstraße zur Bushaltestelle will, muss den Umweg über die Fraubronnstraße gehen. Zudem blockieren die Lastwagen, die Baumaterial anliefern, oft die Bushaltestelle. Die Fläche, auf der die drei Häuser entstehen, lag zuvor brach.

Ein Teil der entstehenden Eigentumswohnungen am Hermann-Mögle-Weg ist bereits verkauft. Foto: Fritzsche
Ein Stück entfernt von der Filderhauptstraße liegt die Baustelle am Hermann-Mögle-Weg. Hier ist in den vergangenen Jahren ein neues kleines Wohngebiet entstanden, das von der Echterdinger Straße abgeht. Nun baut das Besigheimer Immobilienunternehmen Layher dort zwei Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 28 Eigentumswohnungen. Der Großteil hat drei oder vier Zimmer, berichtet der Projektleiter bei Layher, Michael Droese, ein Teil besteht aus 2,5- und 5,5-Zimmer-Wohnungen. Im Dachgeschoss sind Maisonettewohnungen über zwei Stockwerke vorgesehen. „Im Frühjahr 2017 sollen die Wohnungen bezugsfertig sein.“ Einige Wohnungen seien bereits vergeben, so Droese, viele stünden noch zum Verkauf.