Die Bauarbeiten des geschätzt 67,5 Millionen Euro teuren Projekts sollen im Jahr 2018 fertig sein. Grüne und Landwirte sind wenig begeistert.
Stuttgart - Die Landesmesse Stuttgart (LMS) will weiter wachsen. In fünf Jahren soll eine neue Ausstellungshalle auf den Fildern stehen. Zudem ist geplant, den Westeingang zu vergrößern – inklusive Gastronomie und Kongress- sowie Seminarräumen. Die Kosten für die Erweiterung schätzt die Landesmesse auf 67,5 Millionen Euro. Die Summe muss die LMS komplett allein erwirtschaften.
Als Grund für die Erweiterung der Hallenfläche von 105.000 auf dann rund 119.000 Quadratmeter gibt die Messe-Leitung eine „drohende Abwanderungsgefahr“ an. Vor allem bei ertragsstarken Messen stoße man an seine Grenzen. Schon jetzt würden Wartelisten geführt. „Wir sehen großes Entwicklungspotenzial zur Erhöhung der Zahl ausländischer Aussteller“, sagen die Messechefs Roland Bleinroth und Ulrich Kromer.
Baubeginn soll im Oktober 2015 sein
An diesem Dienstag soll der Aufsichtsrat der Messegesellschaft den Fahrplan für die neue Halle freigeben. Für die Vorplanung sind drei Millionen Euro angesetzt. Im April 2014 soll dann die Entwurfsplanung folgen. Der Termin für den Baubeginn wird für Oktober 2015 angegeben. In Betrieb soll die neue Halle samt erweitertem Westeingang 2018 gehen.
Auf wenig Begeisterung stößt das Vorhaben bei Grünen, Landwirten und der Schutzgemeinschaft Filder. Der zusätzliche Verkehr sowie der mögliche Flächenbedarf werden kritisch gesehen. Der Kritik begegnet die Messe mit einem Verkehrsgutachten. Dieses sagt aus, dass durch den Neubau und das Projekt Stuttgart 21 zwar rund 1500 Parkplätze wegfallen. Das werde allerdings dadurch kompensiert, dass die Stadtbahnlinie U 6 vom Gewerbegebiet Fasanenhof-Ost bis 2018 zur Messe verlängert werden könne. Eine weitere deutliche Entlastung bringe außerdem der geplante Flughafen-Fernbahnhof im Rahmen von Stuttgart 21. Der S-21-Bahnhof am Airport soll laut Bahn AG Ende 2021 fertig sein. Die Messegutachter sind mit ihrer Prognose etwas vorsichtiger. Sie rechnen mit der Inbetriebnahme erst im Jahr 2024.