Patrick Zirn leitet nun Spiele in der 2. Regionalliga. Foto: z

Auf den Schiedsrichter der Skizunft warten in der höheren Spielklasse neue Herausforderungen.

Kornwestheim - Ein bisschen ungläubig schaute Patrick Zirn dieser Tage schon drein, als eines Nachmittags sein Handy klingelte. Am anderen Ende der Leitung war nämlich Andreas Bohn, Schiedsrichter in der Basketball-Bundesliga und Kaderverantwortlicher des B-Kaders der Referees in Baden-Württemberg. „Er hat mir dazu gratuliert, dass ich jetzt zum Kader gehöre und in der nächsten Saison in der 2. Regionalliga pfeifen werde“, erzählt Patrick Zirn, der für die Basketballer der Skizunft Kornwestheim nicht nur die Pfeife in der Hand hat, sondern auch für die erste Mannschaft in der Bezirksliga spielt.

Dass er irgendwann mal in der Regionalliga pfeifen werde, damit habe insgeheim gerechnet, sagt der 21-Jährige. Die Berufung in die fünfthöchste Liga sei dann aber doch eine Überraschung gewesen. „Ich bin erst in der vergangenen Saison in die Oberliga befördert worden, mit einem erneuten Aufstieg habe ich nicht gerechnet“, sagt Patrick Zirn. Denn mit seinen 21-Jahren ist er der jüngste der 21 Schiedsrichter, die in der höchsten Liga Baden-Württembergs pfeifen. Trotz der Überraschung ist die Freude bei dem Auszubildenden zum Industriekaufmann groß. Denn die Entscheidung Schiedsrichter zu werden, hat Patrick Zirn ganz bewusst getroffen und gibt dieser sogar Vorrang vor seinen Spielen als Aktiver. „In der vergangenen Saison habe ich schon vereinzelt Spiele verpasst, weil ich parallel eine Ansetzung hatte“, erzählt Zirn.

21-Jähriger muss jeden Monat einen Regeltest absolvieren

Das könnte ab diesem Herbst auch wieder passieren, denn der Reiseaufwand wird mit den längeren Fahrten zu den Spielen noch weiter zunehmen. Und nicht nur der. „Es wird monatliche Regeltests geben, und dabei muss ich auch über Videomitschnitte meine eigenen Entscheidungen in den Spielen beurteilen“, erzählt der 21-Jährige.

Und auch dem Spielfeld werden auf den jungen Referee einige neue Herausforderungen zukommen. So spielen einige erfahrene Spieler mit Profi-Erfahrung in der 2. Regionalliga, die es dem Schiedsrichterwart der Skizunft sicherlich nicht leicht machen werden. „Einige Spieler und auch Trainer werden mit verschiedenen Tricks versuchen, mich in meinen Entscheidungen zu beeinflussen“, vermutet Patrick Zirn, „aber dem muss ich eben mit einer gewissen Coolness und Arroganz entgegentreten.“

Bis in welche Liga ihn seine Karriere noch führen werde, darüber habe er sich zwar schon Gedanken gemacht, gesteht der 21-Jährige. „Aber ich will im nächsten Jahr ein duales Studium beginnen und für Familie und Freundin sollte am Wochenende auch noch etwas Zeit sein“, sagt er.