Die S-Bahnen sind jetzt mit langen Zugeinheiten im 30-Minuten-Takt unterwegs. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Die S-Bahnen sind unterwegs im 30-Minuten-Takt, viele Fernverbindungen von und nach Stuttgart funktionieren wieder.

Es gibt ja auch Positives zu vermelden aus dem Bahnchaos rund um den Stuttgarter Hauptbahnhof seit dem Oberleitungsschaden, der am Samstag den Zugverkehr weitgehend lahmgelegt hat: „Die wichtigen ICE-Verbindungen Berlin–Frankfurt/Main–München, Hamburg–Stuttgart und Hamburg–Köln–München fahren wieder den Hauptbahnhof an“, so eine Bahn-Sprecherin in Stuttgart. Und: „Die Gäubahn wird wieder im Stundenrhythmus bedient.“ Und außerdem: „Im S-Bahn-Verkehr gibt es wieder einen stabilen 30-Minuten-Takt.“

Jetzt gibt es auch eine erste Einschätzung zum Entstehen dieses Chaos: Ein Vogel sei am Samstag in die Oberleitung geflogen und habe diese beschädigt, so die Bahn-Sprecherin. Diese heruntergerissene Leitung sei an einem Signal hängengeblieben, das nicht geerdet gewesen sei. Durch diesen Starkstromimpuls seien ein Kabelschrank und mehrere Relaisgruppenstecker verbrannt.

Glücksmomente in diesem Chaos hatte Joachim Barth, Sprecher des Landesverbands Pro Bahn: „Am Montag bin ich mit dem Zug von Karlsruhe nach Stuttgart gefahren und bin hier am Hauptbahnhof angekommen“. Barth trübt zugleich diese Erfolgsbilanz: „Die Rückfahrt startete in Esslingen. Da war bis zuletzt unklar, auf welchem Gleis der Zug nach Karlsruhe abfährt“.

Reisende sollen sich vor der Abfahrt informieren

Die Bahn-Sprecherin gibt zu: „Den Normalzustand haben wir noch nicht erreicht. Aber wir bieten Stück für Stück mehr Zugverbindungen an. Zum Teil werden Fernverkehrsverbindungen noch umgeleitet oder enden vorzeitig in Mannheim, Heidelberg oder Karlsruhe.“ Deshalb gilt nach wie vor der Satz: „Die Bahn empfiehlt Reisenden, sich vor Antritt ihrer Fahrt über die Auskunftsmedien wie Bahn.de/Reiseauskunft oder über die DB Navigator App aktuell über ihre Zugverbindungen zu informieren“, sagt sie. Bis zu diesem Donnerstag werden die Arbeiten wohl andauern, dann erst kann ein normalen Verkehr erwartet werden.

Das zeigt auch die Fahrplanauskunft am Dienstagnachmittag: Reisende mit Fahrtziel Backnang, Weil der Stadt oder Böblingen müssen mit ausfallenden S-Bahnen rechnen, im Fernverkehr finden einzelne Fahrten nach Erfurt, München, Zürich und Singen nicht statt von Stuttgart aus. Auch Beschwerden unserer Leser, es seien auf einzelnen Strecken nicht S-Bahn-Langzüge eingesetzt worden, sind nicht mehr eingegangen.

Unterwegs in Langzügen