Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen), Ministerpräsident von Baden-Württemberg, fordert eine rechtssichere Bezahlkarte für Flüchtlinge. Foto: dpa/Bernd Weißbrod

In der Debatte um die Einführung einer Geldkarte für Asylbewerber hat der baden-württembergische Ministerpräsident Kretschmann auf eine rechtssichere Einführung gedrängt. Um die Bezahlkarte war zuletzt ein neuer Streit entstanden.

In der Debatte um die Einführung einer Bezahlkarte für Asylbewerber hat Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann auf eine rechtssichere Einführung gedrängt. „Ich bin da klar aufgestellt: Die muss rechtssicher sein“, sagte der Grünen-Politiker am Dienstag nach einer auswärtigen Sitzung des Kabinetts in Brüssel. Man könne es sich nicht leisten, dass die Karte eingeführt und dann erfolgreich beklagt werde. „Dann zeigen wir ja wieder, dass der Staat in solchen Fragen nicht handlungsfähig ist.“

Um die Bezahlkarte war zuletzt ein neuer Streit in der Ampelkoalition entstanden. Aus Sicht von SPD und FDP braucht es flankierend eine bundesgesetzliche Regelung. Die Grünen halten dies nicht für nötig und weisen darauf hin, dass die Einführung in Hamburg bereits begonnen hat und in Bayern kurz bevorsteht.

14 Bundesländern hatten sich auf ein gemeinsames Vergabeverfahren geeinigt

Auf die Frage, ob es aus seiner Sicht eine flankierende bundesgesetzliche Regelung brauche, sagte Kretschmann, dass dies jedenfalls die Meinung seines Chefs der Staatskanzlei sei. „Der hat das ja mit den anderen geprüft und mitverhandelt. Ich habe keinen Grund, daran zu zweifeln.“

14 von 16 Bundesländern hatten sich Ende Januar auf ein gemeinsames Vergabeverfahren zur Einführung einer Bezahlkarte für Asylbewerber geeinigt, das bis zum Sommer abgeschlossen sein soll. Mit der Karte soll unter anderem verhindert werden, dass Migranten Geld an Schlepper oder an ihre Familie oder Freunde ins Ausland überweisen.