Politiker Jeremy Buckingham (rechts) macht sich ein Bild von dem verheerenden Fischsterben. Foto: Office of Jeremy Buckingham MLC

Niedrige Wasserstände und hohe Temperaturen haben im Osten Australiens etwa eine Million Fische verenden lassen. Einwohner sehen die Bewirtschaftung der Flüsse als Ursache der Öko-Katastrophe.

Sydney - Im von einer Dürre geplagten Osten Australiens sind bis zu einer Million Fische eines der wichtigsten Flusssysteme des Landes verendet. An den Ufern der Flüsse Murray und Darling verrotten derzeit Hunderttausende toter Fische, die Behörden sprechen von knapp einer Million. Nach Angaben der Regierung von New South Wales könnte sich die Situation angesichts der für diese Woche vorhergesagten hohen Temperaturen weiter verschlimmern.

Weniger Wasser in den Flüssen

Über die Gründe des Fischsterbens ist ein politischer Streit entbrannt. Premierminister Scott Morrison machte erneut die anhaltende Dürre für das Fischsterben verantwortlich. „Das ist ein verheerendes ökologisches Ereignis“, sagte der konservative Regierungschef am Montag. Zahlreiche Einwohner des Murray-Darling-Beckens machen hingegen die Wasserbewirtschaftung für das Fischsterben verantwortlich, diese habe dazu geführt, dass die Flüsse weniger Wasser führten und das Flusswasser zunehmend verschmutze. Niedrigwasser und die Hitze könnten zudem zu einer Algenblüte geführt haben, die wiederum die Fische zusätzlich bedroht.

Politiker Jeremy Buckingham wollte sich ein Bild von der Lage machen. Der Verwesungsgeruch der toten Fische übermannte ihn dabei:

Milliarden für Bewässerungssysteme

Seit Jahren waren Wissenschaftler vor der unkontrollierten Wasserentnahme etwas zur Bewässerung in der Landwirtschaft. „Nicht die Hitze ist für tote Fische und sterbende Flüsse verantwortlich, vielmehr entziehen wir unseren Flüssen zuviel Wasser“, sagte der Experte für Wasserökonomie an der Australian National University, John Williams. Sein Kollege Quentin Grafton warf der Politik vor, Milliarden für den Ausbau der Bewässerungssysteme rausgeworfen zu haben, ohne dass es einen Nutzen gebracht hätte. „Das ist eine Schande, und es ist an der Zeit, dass die Verantwortlichen für diese Katastrophe, die sich vor unseren Augen gerade entfaltet, zur Rechenschaft gezogen werden“, sagte er.