Einige der Exponate werden sich in der neuen Ausstellung wiederfinden. Foto: Sägesser

Anja Dauschek, die Leiterin des Stadtmuseums, erläutert den Zeitplan bis zur Eröffnung in zwei Jahren.

Plieningen - Das Ziel ist kein geringes: Die Plieninger sollen stolz sein auf ihr Heimatmuseum. Dieses gibt es bislang nur auf dem Papier. Aber Anja Dauschek arbeitet daran, dass das Schmuckstück Form annimmt. Das dürfte aber noch zwei Jahre dauern. Dauschek ist die Leiterin des Stuttgarter Stadtmuseums. Und am vergangenen Montag hat sie im Plieninger und Birkacher Bezirksbeirat ihre Vorgehensweise erläutert. „Wir wollen das Heimatmuseum zusammen mit den Plieningern planen“, sagte sie. Interessierte Bürger sollen in einer Arbeitsgruppe über die künftige Gestaltung der Ausstellung diskutieren und ihre Wünsche formulieren.

Im Jahr 2009 musste das Heimatmuseum aus dem Alten Rathaus ausziehen, weil dieses saniert wurde. Insgesamt 1000 Exponate wurden in Listen eingetragen und in einem Depot in Bad Cannstatt verstaut. Dort lagern sie bis heute und warten auf einen neuen Ausstellungsraum.

Das Alte Rathaus ist zwar längst saniert, doch war von Anfang an klar gewesen, dass die ortshistorische Sammlung dort in Zukunft keinen Platz mehr haben wird. Als neuer Standort wurde die Zehntscheuer am Mönchhof gleich nebenan auserkoren. Durch den Auszug der Freiwilligen Feuerwehr, die 2011 einen Neubau an der Bernhauser Straße bezogen hat, ist das Erdgeschoss derzeit unbenutzt. Das, freilich, bedeutet nicht, dass es bezugsfertig wäre. Denn die Stadt will die Zehntscheuer für insgesamt eine Million Euro sanieren. Die Arbeiter sollen im kommenden Frühjahr 2013 anrücken und ein Jahr später fertig sein.

Die Zeit will Dauschek nutzen, um das neue Museum zu planen. „Vorher hatten wir 80 Quadratmeter, künftig werden es 120 Quadratmeter sein“, sagte sie. „Für die Präsentation ist das viel günstiger.“ Mehr Platz ist das eine, die Ausstellungsstücke sollen aber auch moderner und ansprechender aufgestellt werden.

„Vielleicht hat ja jemand eines in seinem Keller.“

„Kleine Inszenierungen sind gewünscht“, sagte sie. So könnte, wie früher auch, eine bäuerliche Küche eingerichtet werden – mit allem, was dazu gehört. „Wir wollen auch eine kleine Fläche für Sonderausstellungen reservieren. Denn so etwas regt die Leute an, immer wieder ins Museum zu gehen.“ Auch wenn die Sammlung mit 1000 Stücken bereits recht umfangreich ist, gibt es eine Lücke. „Uns fehlt ein Krautfass. Vielleicht hat ja jemand eines in seinem Keller.“

Die Ausstellung soll vor allem Kinder und Jugendliche ansprechen, für Schulgruppen könnten Führungen angeboten werden. Klar ist, dass die Öffnungszeiten ausgeweitet werden sollen. „Bislang hatten wir nur zwei Stunden in der Woche geöffnet. Das war nicht viel“, sagte sie. „Wir müssen überlegen, ob wir dafür vielleicht Ehrenamtler finden können.“

Mit Interessierten soll in einem nächsten Schritt über die Grundkonzeption gesprochen werden. Dazu wird es am Dienstag, 9. Oktober, eine Führung durch das Depot in Bad Cannstatt geben. Auf Basis der Wünsche der Plieninger sollen im Frühjahr 2013 fünf Büros Konzepte entwerfen. Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten in der Zehntscheuer werden die Handwerker das neue Heimatmuseum einrichten. Die Eröffnung ist für 2014 geplant.