Die 35-jährige Franziska Dreibach mag es bunt – im Leben und in ihrer Kunst. Foto: Simone Käser

Franziska Dreibach zeigt ihre Bilder im Kunstvereinskeller Fellbach. Die Vernissage der Kunst mit Tiefgang ist an diesem Freitagabend.

Fellbach - Wenn die erste eigene Ausstellung naht, flattern schon mal die Nerven. Wenn diese Ausstellung dann auch noch – wie bei Franziska Dreibach – aufs Engste mit dem ganz persönlichen Lebensglück verbunden ist, liegen die Nerven sogar blank. Die 35-Jährige will mit ihrer Bilderschau im Kunstvereinskeller Fellbach Geld für eine künstliche Befruchtung zusammenbekommen. „Deshalb ist der Druck mega hoch. Bei der Vernissage soll alles einen guten Eindruck auf die Gäste machen“, sagt die Künstlerin, die in Fellbach ihre Wahlheimat gefunden hat.

„Willkommen im Leben – Kunstgeschwängert“ lautet der Titel der Ausstellung

„Willkommen im Leben – Kunstgeschwängert“ heißt passenderweise die Ausstellung, die nach einem gescheiterten Schwangerschaftsversuch wieder Hoffnung auf den ersehnten Nachwuchs und generell auf das Thema aufmerksam machen soll. „Für alles kann man einen Kredit aufnehmen, aber bei dem wichtigen Punkt hilft einem keiner.“ Seit zehn Jahren begleitet Franziska Dreibach und ihren Mann das Thema Kinderwunsch. Beide haben viel auf sich genommen und auch schon viel erdulden müssen. „Als es hieß, für eine künstliche Befruchtung müsste ich stark abnehmen, ließ ich letztlich meinen Magen verkleinern“, sagt Franziska Dreibach.

Damals kam der gebürtigen Kielerin auch die Idee mit den blauen Haaren. „Die Ärzte meinten, die könnten mir infolge der OP ausfallen. Das können sie dann auch in Blau, dachte ich mir.“ Dass sie nicht ausgefallen sind, findet Franziska Dreibach super und belässt es erst mal bei der auffälligen Farbe. Genauso bunt sind auch die gegenständlichen und abstrakten Werke der 35-Jährigen. Enkaustik heißt die Technik, die Franziska Dreibach anwendet. Dabei wird Bienenwachs heiß auf den Maluntergrund aufgetragen. „Das ist eine ganz alte Technik, die schnell geht. Also was für Ungeduldige wie mich“, sagt die studierte Pädagogin und läuft zu ihrem Lieblingsbild mit dem schönen Titel Regenbogenwald. Darauf wiegen sich Grashalme, Blätter und Ähren in Rosa- und Lilatönen im Wind.

Die umtriebige Künstlerin schreibt auch und entwirft Schmuck

Ähnlich wichtig sind der umtriebigen Künstlerin – sie schreibt auch und entwirft Schmuck – ihre zwei Selbstporträts. Auf einem ist sie im Pop-Art-Stil klar erkennbar. Auf dem anderen hat sich die Hundebesitzerin in Form des Lieblingstieres, ein Krokodil, verewigt. Eine Wand weiter holt den Betrachter das eigentliche Thema wieder ein. Eine Serie zeigt die künstlerische Darstellung von Ultraschallbildern. „Die sind erst kürzlich entstanden und bedeuten mir viel“, sagt Franziska Dreibach.