Schneeflöckchen, Weißröckchen, hast Super getankt: Foto: Marja Helander

Kunst spürt den Zeichen der Klimakatastrophe nach: Dieses aufmerksame Unterfangen steht im Mittelpunkt der neuen Ausstellung „Freezing Point“ in der Esslinger Villa Merkel.

Esslingen - Wenn es so weitergeht, rückt der „Freezing Point“, der Gefrierpunkt, irgendwann in weite Ferne, kaum noch erreichbar für das von der Menschheit aufgeheizte Erdklima. Eine Ausstellung wie jene in der Esslinger Villa Merkel, die jenen Punkt schon im Titel fixiert, bewegt sich zwangsläufig zwischen Nostalgie und Menetekel: Erinnerung an jene nicht allzu fernen Zeiten, als die Alpengletscher noch wie glitzerweiß strahlende Himmelssteppdecken die kühlen Höhen überzogen, als die Grönlandgletscher noch stolz über den Ozean in eine vermeintliche Ewigkeit ragten, deren Halbwertszeit in Wahrheit bereits jetzt abläuft; und Vorausschau auf jene Zukunft, in der das geschmolzene Eis Landschaften aus Schutt und Überschwemmung und Unwirtlichkeit zurücklässt; Landschaften, in denen man nach Menschen gar nicht mehr zu fragen braucht.