Will Konsequenzen aus den Ausschreitungen ziehen: Stuttgarts OB Frank Nopper. Foto: Lichtgut/ Ferdinando Iannone

Das Erschrecken über die gewalttätigen Zusammenstöße bei der Eritrea-Veranstaltung im Römerkastell ist groß - auch im Stuttgarter Rathaus.

Nach den schweren Ausschreitungen rund um eine Eritrea-Veranstaltung am Samstag im Stuttgarter Römerkastell, bei der 30 Personen verletzt wurden, darunter 26 Polizisten, hat die Stadt angekündigt, reagieren zu wollen.

Stuttgarts Oberbürgermeister Frank Nopper erklärte am späten Samstagabend in einer Mitteilung: „Die Stadt Stuttgart wird Konsequenzen aus den Ermittlungsergebnissen der Staatsanwaltschaft ziehen. Ich verurteile die Gewalttätigkeiten und Ausschreitungen aufs Schärfste. Wir müssen mit aller Entschiedenheit gegen die Austragung von Konflikten aus anderen Staaten auf deutschem Boden vorgehen.“

Zugleich betonte er: Versammlungen im geschlossenen Raum, wie die im Römerkastell seien nicht anmeldepflichtig: „Es lagen keine Gründe für ein Verbot der Eritrea-Veranstaltung vor.“ Der Polizei dankte er für ihren Einsatz „in dieser äußerst schwierigen Situation“: „Den verletzten Polizistinnen und Polizisten wünsche ich baldige Genesung.“

Der Integrationsbeauftragte sucht das Gespräch mit den Vereinen

Reaktionen kündigte auch der städtische Integrationsbeauftragte Gari Pavkovic an: „Unsere Linie in den regelmäßigen Gesprächen mit den verschiedenen Migrantenorganisationen ist, dass wir in Stuttgart keine Auseinandersetzungen und Ausschreitungen zu den Konflikten in den Herkunftsländern dulden.“ Man werde mit den in Stuttgart ansässigen Vereinen umgehend das Gespräch suchen.

Am Samstagnachmittag hatten nach Polizeiangaben rund 200 Personen eine Veranstaltung des Verbands eritreischer Vereine attackiert, die der eritreischen Regierung nahestehen, und Teilnehmer sowie Polizisten mit Steinen, Flaschen, Metallstangen und Holzlatten angegriffen.