Der Schwarzwald ist bekannt für Schinken, Kirschtorte und Forelle. Dass man in der beliebten Ferienregion auch ausgezeichnete Käsespezialitäten bekommt, wissen nur wenige.
Schon im Mittelalter ist im Schwarzwald Käse hergestellt worden. In den letzten Jahren ist das Bewusstsein für das kulinarische Kulturgut wieder gewachsen. Mehrer Hofkäsereien im Naturpark Südschwarzwald haben sich zum Verein „Käseroute“ zusammengeschlossen.
Anreise
Mit der Bahn nach Freudenstadt oder Baden-Baden, von dort aus weiter mit Bus oder S-Bahn. Bei Gastgebern im Schwarzwald erhält man die Konus-Karte: mit ihr kann man sich vor Ort kostenlos mit Bus und Bahn bewegen. Weitere Informationen gibt es hier.
Spezialitäten
Wenn man an Spezialitäten aus dem Schwarzwald denkt, dann fallen einem Schwarzwälder Kirschtorte, Schwarzwälder Schinken oder auch Schwarzwaldforelle ein. Deutschlands größtes Mittelgebirge ist bekannt für viele kulinarische Spezialitäten, die oft sogar geschützt sind. Dass die beliebte Ferienregion auch über eine jahrhundertealte Käsetradition verfügt, wissen allerdings die wenigsten. Schon im Mittelalter entstanden auf den Schwarzwaldhöfen aus Milch von Kühen und Ziegen vielfältige Käsesorten. In den letzten Jahren ist das Bewusstsein für dieses Kulturgut wieder gewachsen. So manche traditionelle Käserei wurde wiederbelebt und einige Hofkäsereien im Naturpark Südschwarzwald haben sich zum Verein „Käseroute“ zusammengeschlossen.
Alles Käse
Rund 20 Hofkäsereien gehören zu der Käseroute des Naturparks Südschwarzwald. Alle beteiligten Höfe produzieren feine, vielfältige Käseprodukte aus original Schwarzwaldmilch. In den Hofläden werden neben Milchprodukten aber auch andere heimische Erzeugnisse verkauft: zum Beispiel Fleisch, Wurst, Schinken, Speck, Konfitüren, Brot, Liköre. Viele dieser Direktvermarkter bieten Besuchern die Möglichkeit an, auf geführten Touren hinter die Kulissen ihres Betriebes zu schauen, sich in Ferienwohnungen einzuquartieren und die Arbeit auf dem Bauernhof kennen zu lernen. Auch auf Hoffesten und diversen Bauernmärkten werden die Produkte verkauft. Durch die Initiative der Käseroute haben auch kleinere Direktvermarkterbetriebe die Chance zu überleben. Der Bioland-Hof Peterle in Baiersbronn stellt exquisite, und nachhaltig erwirtschaftete Ziegenkäse-Spezialitäten her, die auch auf der Speisekarte von Baiersbronner Restaurants stehen.
In der Manufaktur
Die Käserin Cornelia Reich hat ihr Handwerk in den Schweizer Bergen gelernt und dann in in ihre Heimat Schwarzwald gebracht. „Connis Käsemanufaktur“ in Loßburg erhält die Milch jeden Tag frisch von den 120 hofeigenen Kühen. Das Angebot umfasst einen sogenannten Waldhexenkäse, viele verschiedene Camembert- und Frischkäsesorten sowie saisonale Milcherzeugnisse und Quarkspeisen. Die Zutaten wie frische Kräuter sammelt Cornelia Reich selbst. Man kann ihre Produkte im Hofladen sowie im Regiomat mit Selbstbedienung kaufen. Auf einem Holzplateau werden Yoga und Qigong angeboten. www.connis-kaesemanufaktur.de. In der Nähe der Manufaktur in Loßburg kann man auch übernachten.
Käse selber machen
Eine Käsekurs zum Mitmachen bietet Martin Dengler im über 40o Jahre alten Küferhäusle in Schönwald an. Unter seiner Anleitung stellen Besucher einen „Küferella“ her und bekommen Rezepte zum Nachmachen für zu Hause an die Hand. In der stimmungsvollen Vesperwirtschaft kann man drinnen und draußen zünftig einkehren. In der dunklen Jahreszeit werden Käsefondueabende und Wintergrillen angeboten. Das Küferhäusle liegt am Waldrand, kann also ideal mit einer Wanderung verbunden werden. Und übernachten kann man hier auch. .
Molke für die Schönheit
Auf dem Ospelehof in Hinterzarten wird nicht nur Käse verkauft, sondern hier entsteht aus Molke, dem proteinreichen Nebenprodukt der Käseherstellung, eine eigene Pflegeproduktlinie: die „Ospelehof Schwarzwald-Kosmetik“. Im nächsten Jahr wird ein Gästehaus zum Übernachten samt Molke-Bad im Zuber in der freien Natur eröffnet. Im Winter bietet der Hof Wanderungen mit Raclette-Abenden im Highlander-Stüble an.
Käsegeschichten
Käse im Museum? Klingt zunächst etwas bedenklich, aber tatsächlich gibt es in Endingen schon seit dem Jahr 1901 ein Käsemuseum. Darin werden rund 200 Exponate zum Thema Käse ausgestellt. Neben Führungen bietet das Museum, das sich in einer historischen Käserei befindet, auch Verkostungen an.