Laut Polizei nahmen an dem Protest im Kurpark bis zu 200 Personen teil. Foto: Steegmüller

Das Aktionsbündnis gegen Rechts protestiert am Freitagabend vor dem Kursaal in Bad Cannstatt gegen eine AfD-Veranstaltung. Es kommt vereinzelt zu Provokationen. Die Polizei zieht Bilanz.

Am Freitagabend hat die Bundestagsfraktion der Alternative für Deutschland (AfD) zu einem Bürgerdialog in den Kleinen Kursaal in Bad Cannstatt geladen. Wie schon bei früheren Veranstaltungen wurden die Gäste und Politiker wie Dirk Spaniel und Jürgen Braun – beide Mitglieder des Bundestags – von zahlreichen Demonstranten empfangen. Die Polizei hat bis zu 200 Personen gezählt, der Veranstalter 250 – erwartet wurden 100. Auf Schildern war unter anderem „Kein Platz für rechte Hetze“ oder „Menschenfeindlichkeit ist keine Alternative“ zu lesen, außerdem wurden antifaschistische Sprechchöre angestimmt.

 

Teilnehmer halten sich an alle Auflagen

Aufgerufen zum Protest gegen die AfD-Veranstaltung hatte das Stuttgarter Aktionsbündnis gegen Rechts. Bei einer Auftaktkundgebung in der Seelbergstraße wurden die „alarmierenden Zahlen der Partei“ thematisiert. „Dass die AfD an die Regierung kommt, gilt es zu verhindern“, sagte ein Sprecher. Anschließend zogen die Demonstranten gegen 17.30 Uhr über die Daimlerstraße, die Wiesbadener und die Nauheimer Straße zum Kurpark. Mit dem Beginn des Bürgerdialogs im Kursaal, an dem rund 80 Personen teilnahmen, löste sich die Versammlung kurz nach 19 Uhr auf.

„Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben sich an alle Auflagen gehalten, das war außergewöhnlich“, sagte Polizeiführer Frank Döppner, der einen Teil der Demonstranten der linken Szene zuordnen konnte. „Viele waren aber auch aus dem bürgerlichen Lager“, so der Erste Polizeihauptkommissar, der schon Hunderte solcher Versammlungen begleitet hat. Zu Ausschreitungen sei es nicht gekommen. In Einzelfällen sei versucht worden, die Gäste der AfD-Veranstaltung zu provozieren. „Man hat sich in den Weg gestellt und Körperkontakt gesucht.“ Es sei jedoch zu keinen Übergriffen gekommen. „Wir waren ja auch noch da. Insgesamt blieb alles friedlich“, so Döppner.

Ausgezahlt habe sich auch die Streckenführung. „Die Verkehrsbehinderungen haben sich in Grenzen gehalten.“ Als der Aufzug die Waiblinger Straße auf Höhe der Burger-King-Filiale überquerte, bildet sich vor allem in Richtung Stadtmitte kurzzeitig ein Rückstau, ansonsten wurde auf Nebenstraßen ausgewichen.