Solidarität mit den Menschen aus der Ukraine ist gefragt. Foto: Eibner-Pressefoto/Tabea Günzler

Bei der Unterbringung ukrainischer Geflüchteter ist weiterhin Wohnraum gesucht. Die Herrenberger Stadtverwaltung appelliert an die Bevölkerung.

Rund 400 Geflüchtete aus der Ukraine kommen täglich in Baden-Württemberg in der Erstaufnahme an. Von dort werden sie auf Gemeinden verteilt. Bis Jahresende muss Herrenberg laut Pressemitteilung der Stadt 105 Flüchtlinge aufnehmen. Die Rathausverwaltung sucht mit Hochdruck nach Möglichkeiten der Unterkunft.

Immer mehr Menschen flüchten aus den Kriegsgebieten der Ukraine. „Die Kapazitätsgrenze der Landeserstaufnahme von 12 000 Plätzen ist samt den kurzfristig geschaffenen Notunterkünften erreicht“, teilt die Herrenberger Verwaltung mit. In Abhängigkeit von der Einwohnerzahl muss Herrenberg bis Ende des Jahres 97 Ukrainerinnen und Ukrainer aufnehmen sowie weitere acht Geflüchtete aus der Quote des Flüchtlingsaufnahmegesetzes.

OB Sprißler spricht von „riesiger Herausforderung“

Finanzausschuss und Gemeinderat werden in den kommenden Tagen über verschiedene Vorschläge zur Unterbringung beraten. „Die Unterbringung der Menschen stellt die Stadtverwaltung vor eine riesige Herausforderung“, erklärt Oberbürgermeister Thomas Sprißler. „Unsere aktuellen Überlegungen reichen von der Umnutzung von Hallen, über den Kauf von geeignetem Wohnraum bis hin zur kurzfristigen Anmietung von Hotelzimmern“, sagt er. Auch der Bereich Sozialwohnraum und Unterkünfte für Wohnungslose werden mit steigender Inflation voraussichtlich in den Fokus rücken.

Insgesamt, so informiert das Herrenberger Rathaus, sind in diesem Jahr bisher rund 130 000 Menschen nach Baden-Württemberg geflüchtet, davon etwa 115 000 Personen aus der Ukraine – damit liegt die Zahl der innerhalb der letzten sechs Monate aufgenommenen Flüchtlinge höher als in der Flüchtlingskrise 2015/2016. In den kommenden Wintermonaten sei mit der Ankunft weiterer Geflüchteter zu rechnen.

Privatwohnraum gesucht

Aktuell sind insgesamt 267 Geflüchtete aus der Ukraine in Herrenberg gemeldet, nahezu alle sind bisher in Privatwohnraum untergebracht. Weitere private Unterkünfte werden nach wie vor gesucht: Vermieter und Gastgeber können sich per E-Mail an unterbringung.ukraine@herrenberg.de wenden oder das Formular unter www.herrenberg.de/ukraine nutzen. Die Stadtverwaltung bietet sich als Vermittlerin an.