Rötelmaus Foto: dpad

Ein Gedicht von Inge Stoll über unliebsame Begegnungen in ihrem Bauernhaus auf dem Lande.

Stuttgart - Seit längerem angekündigt, nunmehr im Blatt, ein Gedicht unserer „Auf gut Schwäbisch“-Vorleserin Inge Stoll aus Stuttgart über unliebsame Begegnungen in ihrem Bauernhaus auf dem Lande:

,En soma alda Baurahaus,

do hot’s halt Mäus,

jahrei’, ond -aus.

Henterem Küahlschrank,

s’kommt mr vor,

naget dia am Steropor.

Mei Ma stellt drom d’Fall glei uff.

Ja moinsch denn du,

dia geahn do druff?

Doch wer mi kennt, s’isch au nix neis,

i hau halt au de g’scheidschde Meis.

I geb’s jo zua – seit a paar Wocha,

dua i em Garda dussa kocha.

En d’Küche brengt mi koiner nai,

en dr Soß’ könnt’ jo a Maus dren sei.

Als guade Hausfrau, i duas scho ahna,

kalde Speisa werd’ i plana.

A guader Speck, en Schwartamaga,

isch au prima, kaasch net klaga.

Meine Zwoi, ohne Menggengele

dees send dr Luis ond dr Finn

grad meine Enkele,

Dia lachad d’Oma gar no aus,

fraiad sich ganz narrad,

über d’Mäus em Haus.

Meine Mäus send au verzoga,

oimal sott i sie doch loba,

koin Speck, koin Käs,

koi Wurscht kommt en d’Falle nei,

noi, Nutella muaß es sei.

D’Mais hend dr Broda vielleicht grocha

ond sich neuerdings verkrocha.

Oins aber will i gar net glauba,

wenn oiner secht:

,D’ Mäusele hend so schee Auga!‘“

Zur Erheiterung trägt auch der Beitrag von Leserin Heide Boger aus Mühlacker bei – überschrieben ist er mit „Honoratioren-Schwäbisch zum Thema Bremsen“.

„Als der Sohn, der seit einiger Zeit studierte, mit seinem Vater die Obersternte auf dem Leiterwagen nach Hause fuhr und der Weg steil abwärts führte, fragte der Filius: ,Vater, soll ich micken?‘ (bremsen), Vater: ,Nein, lass’ ihn nummen sauern, wir wohnen ja gleich da hummendrummen.“

Am Mittwoch hat uns Leserin Karin Seibold einen Schwank aus ihrer Kindheit vom „Nikri-Mann“ erzählt. Offenbar ist der schwarze Mann auf den hohen Stelzen noch vielen Lesern ein Begriff. Einige von ihnen reklamierten, dass es richtigerweise „Nigrin-Mann“ heißen muss. Die Marke besteht seit über 100 Jahren – früher für Schuhcreme, heute für Autopflege.

Der schwäbische Spruch des Wochenendes kommt von Leser Werner Böhringer aus Steinenbronn: „Sechd d’Muadr zom Vadder beim Eikaufa: ,Drag du s’Kkend ond gib mir dia Oier, Du lesch emmer elles falla!‘“

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