In diesem Bett ruht es sich gut. Foto: Fotolia

Heute greifen wir die Frage auf, was es mit dem Ausruf „Heida Schtuagert“ auf sich hat.

Leser Albrecht Hartmann aus Schwäbisch Gmünd greift eine Frage von Leserin Else Schnaubelt aus Wiernsheim-Pinache auf, die sich nach der Bedeutung des Ausrufs „Heida Schtuagert!“ erkundigt hatte:

„Den Spruch von Frau Schnaubelt kenne ich von früher in abgeänderter und gar nicht so erfreulicher Version: ,Hemml (Himmel), Schtuagert, Stadtlatern, mei Muadr hot me gar net gern. Ond wenn se mi vo weitem sieht, no kommt se mit ’m Besastiel.‘ Frau Schnaubelt fragt auch, warum in Aussprüchen wie ,Heida Schtuagert‘ gerade von Stuttgart die Rede ist. Ich denke, der Grund hierfür ist nirgends schriftlich festgehalten. Doch ich gehe davon aus, dass Stuttgart bei den Leuten ,draußa uf ’m Land‘ schon immer etwas Besonderes war, nicht nur weil Stuttgart die Landeshauptstadt ist. In Stuttgart wurde schon immer das Schwäbisch meist etwas anders gesprochen. Kein Wunder also, dass ,dr Schwob’ in manchen Redewendungen die ,Schtuagerter’ besonders hervorhebt. In diesem Zusammenhang fällt mir auch ein, dass bei uns auf dem Land im Nordschwarzwald ein Fremder, der ins Wirtshaus eintrat und sich angestrengt nach einem freien Tisch umsah, von einem Einheimischen, der gerade am Stammtisch saß, wie folgt angesprochen wurde: ,He Sie, send Sie vo Schtuagert? Bei ons do hanna hot’s fai au no an Platz!‘“

Leser Fritz Flattich aus Wiernsheim berichtet aus der Welt der Gartenfreunde. Er schreibt: „Gartenfreunde können ein Lied davon singen. Die Rede ist vom lästigen Unkraut. Im neueren Sprachgebrauch spricht man von ,Wildkräutern‘. Sie stehen bei vielen Familien – zuweilen auch bei mir – auf dem Speiseplan.

Einer meiner Vorfahren, ein besonderer Gartenliebhaber, war allerdings auf den Hahnenfuß nicht gut zu sprechen. ,Dees isch ’s schlemmste Okraut, wo gibt, selbscht en meim Bett han i domit no mei liabe Not!‘ Seine Frau war nämlich eine geborene Hahn.“

Ein Gedicht zum Thema Kühnheit hat uns Leser Hermann Blatz aus Backnang geschickt:

„Wia duat manchmol d’r Lehrer

d’ Kender ploga, ond emmer muaß er

da Dömmschta froga.

Heit frogt er zom Beischpiel

so zwischanei, se sollet ehm saga,

was ‚Kühnheit‘ sei?

Vorbei war’s, dia hend sich wia

daubstomm g’stellt. Bloß d’r dürr Karle,

der hot sich g’meldt.

Begeistert streckt er sei Fengerle nuff.

, Guat‘, sait d’r Lehrer ond ruaft ehn uff:

,Einer weiß es, welche Schande, Karl,

was ist Kühnheit? Sag’s dieser Bande.‘

,Kühnheit ischt‘, schtottert d’r Karle

ganz leis, ‚wenn oiner sei Hand hebt

ond nix woiß.‘“

Der schwäbische Spruch des Wochenendes kommt von Andrea und Wolfgang Schönig aus Ditzingen. Dazu ihre kleine Vorgeschichte: „Wir haben eine Solarthermieanlage und werden oft von Bedenkenträgern gefragt, was wir denn mit all dem nicht benötigten heißen Wasser im Sommer machen. Unsere Antwort auf Schwäbisch: ,Mir mached’s wie d’ schwäbische Hausfrau, wenn se vo ebbes z’viel hod. Mir g’friert’s ai ond nemmet’s em Winter fir d’ Zendralheizong zom Heiza. Mir schbared Heiz-El ond hend’s em Winter mollig warm.‘“