So verabschiedete „Auf-gut-Schwäbisch“-Zeichner Peter Ruge im Jahr 2017 Roland Groner (links), der sich damals altershalber zurückzog. Foto: Peter Ruge

Roland Groner aus Balingen begleitete und bereicherte fast zehn Jahre lang unsere beliebte Mundartkolumne „Auf gut Schwäbisch“. Eine Würdigung.

Stuttgart/Balingen - In der Regel beginnt die „Auf gut Schwäbisch“-Kolumne in den Stuttgarter Nachrichten und ihren Partnerzeitungen leicht und beschwingt und eröffnet fröhlich den Tag. Diesmal ist das ausnahmsweise anders. Denn es gilt Abschied zu nehmen von einem Dialektsprecher und -schreiber, der diese 2009 gestartete und täglich erscheinende Spalte fast ein Jahrzehnt lang mitgeprägt hat: Roland Groner, ehemaliger Schulleiter aus Balingen. Vergangene Woche ist er im Alter von 84 Jahren verstorben.

Wer unsere Dialektkolumne mitverfolgt, dem wird in bester Erinnerung sein, mit welch großer Sachkenntnis und Ausdauer Roland Groner Leserfragen nach der Herkunft schwäbischer Ausdrücke aufgegriffen hat. „Können Sie mir erklären . . .“ – so fangen viele Leserbriefe an, die in der „Auf-gut-Schwäbisch“-Redaktion eingehen. Und meist konnte Roland Groner auch erklären, was gefragt war – geistreich und unterhaltsam. Stundenlang ergründete er die Herkunft von Wörtern, und ein ums andere Mal hatte er dabei ein Heureka-Erlebnis, („Ich hab es gefunden“), das er sogleich mit uns und den Leserinnen und Lesern teilte. Geteilt hat er auch seinen Spaß an der Freud: Unvergessen sind Groners Auftritte mit seiner Frau und dem Musiker Frieder Mayer bei Buchvorstellungen von „Auf gut Schwäbisch“.

Mehr als 3000 Ortsnamen hat er erforscht

Mit Hingabe widmete er sich der Erforschung der Ortsnamen zwischen Neckar und Bodensee und dem Gäu und der Ostalb; mehr als 3000 davon hat er untersucht und mehrere Bücher dazu verfasst. Außerdem entwickelte er ein ausgeklügeltes Zeichensystem, das es auch reigschmeckten Leserinnen und Lesern ermöglichte, die phonetischen Besonderheiten des Dialekts nachzuvollziehen. Denn mit Buchstaben alleine kann man das Schwäbische nun mal nicht wiedergeben: Ein Schwob ist genau genommen nur mit offenem ò ein Schwòb.

Es mag weit hergeholt sein, wenn man sich vorstellt, dass er dort, wo er jetzt ist, erst mal den Namen des Ortes ergründet. Doch auszuschließen ist es nicht. Danke Roland Groner!