Redensarten, bei denen Katzen im Mittelpunkt stehen, gibt es eine ganze Reihe Foto: StN

„Bei meiner Frage geht es um ,d’ Katz‘, die entweder ,dr Boom nuff‘ oder aber ,dr Bach na‘ isch. Gibt es eigentlich diese beiden Sprüche und bedeuten sie im Grunde das Gleiche?“

Stuttgart - „Bei meiner Frage geht es um ,d’ Katz‘, die entweder ,dr Boom nuff‘ oder aber ,dr Bach na‘ isch. Gibt es eigentlich diese beiden Sprüche und bedeuten sie im Grunde das Gleiche?“ Diese Anfrage stammt von Leser Jürgen Friedrich.

Redensarten, bei denen Katzen im Mittelpunkt stehen, gibt es eine ganze Reihe. Bekanntlich sind Redensarten besondere sprachliche Wendungen, die Lebenserfahrungen formelhaft zum Ausdruck bringen, wie zum Beispiel „Deescht ällås fier d’Katz“, womit man hervorheben möchte, dass alles, was man tut oder gemacht hat, umsonst ist und gerade noch für die Katze zum Spielen reicht.

Die Redensarten, um die es bei unserem Leser geht, sind nur kurz angedeutet, so heißt die zweite in Gänze: „Bis du konnsch, isch d’Katz då Bach na“. Was will der Sprecher damit kundtun? Nichts anderes, als dass der Angesprochene zu spät gekommen ist und deshalb die günstige Gelegenheit verpasst hat. Die erste Redensart lautet ähnlich: „Bis du konnsch, isch d’Katz då Bõõm nuff“. Dieser Spruch dürfte dieselbe Bedeutung haben, auch hier kann die Chance nicht mehr wahrgenommen werden.

Und nun eine bekannte Redensart, in der die Katze als nächtlicher Streuner sinnbildlich herhalten muss: „Bei Naacht send älle Katzå grò.“ Eine interessante Erklärung findet man bei den Brüdern Grimm: „die nacht verwischt die unterschiede, deckt schäden und blöszen zu; der spruch wird z. b. zur entschuldigung für misgriffe oder zu allerlei trost gesagt, wer z. b. abends einen schlechten rock anzieht, oder wenn einer ein häszlich weib heiratet.“ Diesem ist ein Reim von Goethe beigefügt: „wer kennt den schelm in tiefer nacht genau? schwarz sind die kühe, so die katzen grau.“

Unter dem Spruch „d’Katz em Sack kaofå“ versteht man „unbesehen einen Handel abschließen, sich etwas aufbinden lassen“. Die Redensart soll auf eine Fabel zurückgehen, in der dem Teufel in der Neujahrsnacht ein Katze im Sack als dreibeiniger Hase verkauft wurde. Man gebraucht diese Redensart auch als Ausrede für sexuellen Verkehr vor der Eheschließung und die Folgen danach. Dazu passt auch die gegensätzliche Redensart „d’Katz aus-åm Sack lãõ“. Hier deckt man auf, welche (bösen) Absichten jemand hatte, ehe man das Geheimnis lüftete. Denn wer die Katze aus dem Sack lässt, kann niemandem mehr einreden, dass ein Hase im Sack ist. (Wikipedia)

Abschließend einige Redensarten ohne Erklärungen: Diå Katzå send de beschde, diå mausåt ond net mãõzåt. – Hiåt-de vòår sodde Katzå, diå vòånå läggåt ond hennå gratzåt. – Lòht d’Katz ’s-Mãõzå, nò bleibt dr Rälleng draußå. – Wäår net årnährå will diå Katzå, muåß årnährå Meis ond Ratzå. – Zwuå Katzå ond å Maus, zwuå Weibr emm-å Haus, zwêê Hond ånn õêm Bãê, kommåt säldå ibrãê. Der schwäbische Spruch des Tages lautet: „Was will denn der? Der hot doch koine 20 Pfennig em Sack, om sai Gois (Ziege) bocka z’lassa.“