Auch in Stuttgart müssen sich Passagiere am Donnerstag auf Verzögerungen an den Sicherheitskontrollen einstellen (Archivbild). Foto: imago/Arnulf Hettrich

Im Tarifstreit zwischen Verdi und der Arbeitgeberseite für die Beschäftigten in der Luftsicherheit ruft die Gewerkschaft zu ganztägigen Streiks an diesem Donnerstag auf. Auch der Stuttgarter Flughafen ist betroffen.

Im Tarifstreit zwischen Verdi und der Arbeitgeberseite für die Beschäftigten in der Luftsicherheit hat die Gewerkschaft zu ganztägigen Streiks an diesem Donnerstag aufgerufen.

Betroffen seien zum einen die Flughäfen Karlsruhe/Baden Baden und Köln, wo die Beschäftigten im Luftsicherheitsbereich in der Fluggastkontrolle zum Streik aufgerufen sind, wie Verdi am Dienstag mitteilte.

Diese Beschäftigten Streiken am Stuttgarter Flughafen

In Berlin, Hamburg und Stuttgart sind die Beschäftigten in der Fluggastkontrolle, der Personen- und Warenkontrolle, der Frachtkontrolle und in Servicebereichen zum Streik aufgerufen.

Damit will Verdi den Druck in den laufenden Tarifverhandlungen für die rund 25.000 Beschäftigten der Branche erhöhen. Der Arbeitgeber müsse „endlich ein deutlich verbessertes einigungsfähiges Angebot“ vorlegen. In den bisher fünf Runden wurde keine Einigung zwischen den Tarifparteien erzielt - die nächste Verhandlungsrunde findet am 20. März statt.

Bei den Tarifverhandlungen der Luftsicherheit geht es um die Arbeitsbedingungen von rund 25 000 Beschäftigten privater Sicherheitsdienstleister. Sie kontrollieren im Auftrag der Bundespolizei Passagiere, Personal und Gepäck an den Zugängen zum Sicherheitsbereich.

Im Bundesland Bayern sind diese Kräfte im Öffentlichen Dienst angestellt, für den ein anderer Tarifvertrag gilt. Bei einer ersten Warnstreikwelle am 1. Februar an elf größeren Flughäfen waren nach Schätzungen des Flughafenverbands ADV rund 1100 Flüge ausgefallen, weil Passagiere nicht mehr in die Sicherheitsbereiche gelangen konnten.

Verdi fordert eine Stundenlohnerhöhung um 2,80 Euro

Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, hatte die Gewerkschaft Verdi zudem am 7. März an den Flughäfen in Frankfurt und Hamburg zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Auch die Beschäftigten an den Personal- und Warenkontrollen am Flughafen Köln/Bonn traten in den Ausstand. Damit sollte insbesondere der Frachtverkehr getroffen werden.

In dem Tarifkonflikt sind bislang fünf Verhandlungsrunden ohne Ergebnis geblieben. Verdi fordert bei einer Laufzeit von zwölf Monaten eine Stundenlohnerhöhung um 2,80 Euro mit schneller einsetzenden Mehrarbeitszuschlägen ab der ersten Überstunde.

Die Arbeitgeber vom Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) haben nach eigenen Angaben 2,70 Euro in drei Stufen angeboten bei einer Laufzeit von 24 Monaten. Neben dem Inflationsausgleich bedeute dies auch einen Reallohnzuwachs, hatte BDLS-Verhandlungsführer Frank Haindl erklärt. Eine sechste Verhandlung ist für den 20. März verabredet.

Im Luftverkehr in Deutschland ist dies nur eine von mehreren Tarifauseinandersetzungen derzeit. Die meisten betreffen die Lufthansa und ihre Passagiere. Ungelöst ist unter anderem der Konflikt mit Verdi beim Lufthansa-Bodenpersonal und mit der Flugbegleitergewerkschaft Ufo beim Kabinenpersonal.