Fantastisches Schauspiel: Der Schweif des Kometen „Tschuri“ (offizieller Name: 67P/Churyumov-Gerasimenko Foto: StZ/Computersimulation: TU Braunschweig / DLR / Zuse Institute

An diesem Montag und Dienstag fliegen zwei kleine Kometen nahe an der Erde vorbei. Sie könnten von einem gemeinsamen größeren Himmelskörper stammen, der vor sehr langer Zeit zerbrach.

Stuttgart/Pasadena - Der Erde steht ein ungewöhnliches Spektakel bevor: Gleich zwei Kometen fliegen kurz nacheinander an unserem Planeten vorbei. Nach Angaben der US-Weltraumbehörde Nasa könnte es sich um eine Art Zwillinge, Teile eines einst größeren Kometen, handeln.

Rendezvous im Weltall

Der als 252P/LINEAR bekannte Komet werde die Erde an diesem Montag (21. März) in einem Abstand von 5,2 Millionen Kilometern passieren, erklärt Paul Chodash vom Jet Propulsion Laboratorium der Nasa in Pasadena (US-Bundesstaat Kalifornien). Er hat einen Durchmesser von etwa 230 Metern.

Am Dienstag (22. März) folgt der im Januar entdeckte und halb so große Komet P/2016 BA14 in ähnlicher Laufbahn, aber nur 3,5 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Vor ihm seien nur zwei andere bekannte Kometen der Erde so nahe gekommen, heißt es in einer Nasa-Mitteilung: Komet D/1770 L1 (Lexell) im Jahr 1770 und Komet C/1983 H1 (IRAS-Araki-Alcock) im Jahr 1983. Die bevorstehende „Tuchfühlung“ bedeute keine Gefahr für die Erde, betont Chodash. Der Abstand beider Kometen zur Erde sei sicher. Mit bloßem Auge zu sehen sind die Kometen nicht. Dies sei nur mit Hochleistungsteleskopen möglich, so die Nasa.

Astronomische Objekte

Kometen, Asteroide, Meteroide, Planeten, Zwergplaneten, Monde: Was unterscheidet diese Gesteinsbrocken im Weltall voneinander? In der Astronomie (der Wissenschaft von den Gestirnen) und der Astrophysik (einem Teilgebiet der Astronomie, die sich mit den physikalischen Grundlagen der Erforschung von Himmelsobjekten beschäftigt) werden sämtliche Erscheinungen im Universum als astronomische Objekte bezeichnet. Sie werden wie folgt unterteilt:

Gasförmige Objekte: Sterne, Sternhüllen, Gasplaneten, Gasnebel, interstellare Materie und Molekülwolken.

Feste Objekte: Gesteinsplaneten, Monde, Asteroiden, Kometen, Meteoroide.

Staubförmige Objekte: Planetenringe, interplanetarer Staub.

Zusammengesetzte Systeme: Sternhaufen, Galaxien, Galaxienhaufen

Ungeklärte Objekte: Schwarze Löcher, Dunkle Materie.

Planeten, Monde, Asteriode, Kometen, Meteore

Planeten

Ein Planet ist ein Himmelskörper, der sich in einer Umlaufbahn um die Sonne befindet und genug Masse besitzt, dass seine eigene Schwerkraft ihn in eine nahezu runde Form zwingt. Er hat die Umgebung seiner Umlaufbahn von anderen Himmelskörpern freigeräumt. Die Internationale Astronomische Union (IAU) in Paris zählt in unserem Sonnensystem offiziell acht Planeten (in der Reihenfolge der Entfernung zur Sonne): Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun.

Die Erde ist der dichteste, fünftgrößte und der Sonne drittnächste Planet des Sonnensystems. Sie hat Durchmesser von 12 756 Kilometern, ist rund 4,6 Milliarden Jahre alt und etwa 150 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt.

Als erdähnliche Planeten, terrestrische Planeten oder Gesteinsplaneten werden Himmelskörper bezeichnet, die in ihrem Aufbau der Erde gleichen. Sie bestehen vollständig oder fast vollständig aus festen Bestandteilen und haben einen Schalenaufbau.

Daneben gibt es noch die Gasplaneten Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun (auch jupiterähnliche Planeten genannt), die überwiegend aus leichten Elementen wie Wasserstoff und Helium bestehen und nur einen geringen Anteil an schwererem Material wie Gesteine,und Metalle aufweisen.

Zwergplaneten

Ein Zwergplanet unterscheidet sich von einem Planeten dadurch, dass er die Umgebung seiner Umlaufbahn nicht von anderen Himmelskörpern freigeräumt hat und kein Mond ist. Die IAU zählt zu dieser Kategorie die fünf Zwergplaneten Ceres, Pluto, Haumea, Makemake und Eris, die jenseits der Neptunbahn die Sonne umrunden. Es könnte darüber hinaus noch Dutzende oder Hunderte Zwergplaneten in unserem Sonnensystem geben.

Monde

Monde sind Objekte, die in einer Umlaufbahn um ein anderes Himmelsobjekt wie eine Galaxie, einen Planeten, einen Zwergplaneten oder einen Asteroidengürtel kreisen (weshalb sie als Satelliten oder Trabanten bezeichnet werden). Der Erdmond, die Jupitermonde Io und Europa sowie die größeren Eismonde Ganymed und Kallisto (Jupiter), Titan (Saturn) und Triton (Neptun) gehören zur Gruppe der Gesteinsplaneten.

Asteroide

Asteroiden sind Kleinplaneten (sogenannte Planetoide) mit einem Durchmesser von maximal 100 Kilometern, die sich um die Sonne bewegen, größer als Meteoroide und kleiner als Zwergplaneten sind. Bisher sind rund 700 000 Asteroide in unserem Sonnensystem bekannt, allerdings dürfte ihre tatsächliche Zahl weit höher liegen. Weil ihre Masse geringer als die von Planeten ist, haben sie keine runde Form, sondern sind unregelmäßig geformt.

Kometen

Kometen (auch Schweifsterne genannt) sind kleine Himmelskörper, die nur wenige Kilometer Durchmesser haben. Sie ziehen einen leuchtenden Schweif aus flüssigem oder festen Material hinter sich her. Wie ihre größeren Vettern, die Asteroiden, sind sie Relikte aus der Zeit, als das Sonnensystem entstand. Sie bestehen aus Eis, Staub und Gestein. Der Kometenkern ist oft nur wenige Kilometer groß und wird von der Koma, einer nebeligen Hülle umgeben, die bis zu drei Millionen Kilometern messen kann. Der Schweif, den der Komet wie eine Mähne hinter sich herzieht, kann eine Länge von mehreren 100 Millionen Kilometern erreichen. Kometen sind eine seltene Erscheinung und im Durchschnitt zehn Mal pro Jahr zu beobachten.

Meteroide und Meteore

Meteoroide sind vergleichsweise winzige astronomische Objekte, die sich auf einer Umlaufbahn um die Sonne befinden und zum Teil auch die Erdumlaufbahn kreuzen. Ihre Größe variiert von einigen Millimetern bis zu etlichen Metern. Damit sind sie größer als interplanetarer Staub, aber deutlich kleiner als Asteroide. Sie stammen von Asteroiden, Kometen, Zwergplaneten oder Planeten und sind durch Einschlag, Zusammenprall oder planetarische Anziehungskräfte herausgelöst und ins Weltall geschleudert worden.

Meteroide, die in die Erdatmosphäre eintauchen, werden Meteore genannt. Durch das Verglühen von Luft, geladenen Teilchen, Wasser und Schwebeteilchen entsteht das charakteristische Leuchten am Nachthimmel. Größere Leuchtphänomene heißen Feuerkugeln oder Boliden, kleinere Erscheingen Sternschnuppen.

Stern von Bethlehem

„Und siehe, der Stern, den sie im Morgenland gesehen hatten, ging vor ihnen her, bis er über dem Ort stand, wo das Kindlein war“ (Matthäus, Kapitel 2, Vers 9). Als Stern von Betlehem (auch Dreikönigsstern, Weihnachtsstern oder Stern der Weisen genannt) wird eine Himmelserscheinung bezeichnet, die nach dem biblischen Matthäusevangelium Sterndeuter oder Weise zum Geburtsort Jesu Christi geführt haben soll. Seit der Spätantike bezogen Theologen, Astrologen und Astronomen diesen Stern auf verschiedene vor der Zeitenwende um Christi Geburt sichtbare Himmelsphänomene, um die Geburt des himmlischen Kindes exakter zu datieren: beispielsweise den Halleyschen Kometen, eine Konstellation von Sonne, Jupiter, Venus und Mond im Sternbild Widder oder gar eine Supernova. Heute halten Forscher eine Begegnung von zwei hellen Planeten am Himmelsfirmament für die wahrscheinlichste Erklärung.