Justizminister Guido Wolf im Knast in Stammheim – sein Schreibtisch wurde aber im Gefängnis in Ulm gebaut. Foto: dpa

Innerhalb von 45 Minuten haben Häftlinge einen Schreibtisch für Justizminister Guido Wolf gebaut. Dabei handelte es sich um eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme.

Stuttgart - Justizminister Guido Wolf (CDU) hat seinen Schreibtisch von Häftlingen bauen lassen. „Bei der Überbelegung in unseren Gefängnissen schaffen wir es leider nicht mehr, für jeden Häftling einen Arbeitsplatz zu bieten“, sagte Wolf der „Bild“-Zeitung (Mittwoch). Gefangene der Justizvollzugsanstalt Ulm haben seinen Schreibtisch demnach in 45 Stunden gefertigt. Dabei handelte es sich um verurteilte Straftäter ohne entsprechende Fachausbildung, die gesägt und montiert haben. Nur der Schweißer war dem Bericht zufolge vom Fach - hat seinen Schweißpass aber auch in Haft gemacht.

Knastarbeit bringt 33 Millionen Euro ein

Zuletzt hatte das Land demnach 7538 Gefangene. Fast 66 Prozent der Inhaftierten hatten einen Job - die Knastarbeit bringt jährlich 33 Millionen Euro ein. „Das Geld fließt zurück in die Gefängnisarbeit“, sagte Wolf dem Blatt. Auch andere Stücke in seinem Büro - etwa eine Schatulle für Füller - wurden demnach im Gefängnis gefertigt.