Die von den Veranstaltern erwartete Zahl von 30.000 Teilnehmern wurde nicht erreicht. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Bei der Demonstration gegen die Freihandelsabkommen mit den USA und Kanada in Stuttgart ist das befürchtete Verkehrschaos ausgeblieben. Der Protest verlief friedlich.

Stuttgart - Gegner der Handelsabkommen TTIP und Ceta sind am Samstag bei einer Großdemo in Stuttgart auf die Straße gegangen. Die Polizei sprach von etwa 20 000 Demonstranten, die Veranstalter nannten rund 40 000. Die Protestler machten ihrem Unmut mit Trillerpfeifen und auf Transparenten Luft.

Die Innenstadt war großräumig abgesperrt, das befürchtete Verkehrschaos blieb aber aus. Ausdrücklich lobte die Polizei das Verkehrsverhalten der zahlreichen Shopper in der Innenstadt. Der Autoverkehr für einen Samstag sei sehr gering, wie Polizeisprecher Stefan Keilbach unserer Zeitung sagte. Offenbar hatten die zahlreichen Medienberichte, die vor einem Verkehrschaos durch den gesperrten Cityring gewarnt hatten, ihre Wirkung nicht verfehlt. Zahlreiche Besucher der Innenstadt seien auf öffentliche Verkehrsmittel umgestiegen.

Proteste gegen niedrigere Standards im Verbraucherschutz

Zu der friedlich verlaufenen Demo hatte ein breites Bündnis aus Gewerkschaften und zivilgesellschaftlichen Organisationen sowie von der Kirche aufgerufen. Aus Sorge um niedrigere Standards im Verbraucherschutz und Eingriffe in demokratische Strukturen fordern die Protestler das Aus für die Handelspakte TTIP und Ceta. „Wir wollen eurer Gift nicht - fairer Handel für alle“ und „TTIP eine Zeitbombe, nur hat sie noch niemand entdeckt“ war unter anderem auf Protestplakaten in Stuttgart zu lesen.

Auch in Berlin, Hamburg, Köln und Frankfurt starteten die Demonstrationen gegen die Handelsabkommen mit deutlich weniger Teilnehmern als von den Veranstaltern erwartet.