Im Juni 2021 hebt die Polizei die Drogenplantage in Wiflingshausen aus. Foto: SDMG/SDMG / Boehmler

Weil die Angeklagten den Anbau von Cannabis in Wiflingshausen einräumten, endete der Prozess vor dem Landgericht nach zwei Verhandlungstagen. Ein 46-Jähriger muss für sechs Jahre ins Gefängnis, der Gärtner wurde zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt.

Esslingen - Bewohnbar war das Einfamilienhaus im gediegenen Stadtteil Wiflingshausen nicht mehr. Auf rund 120 Quadratmetern, verteilt auf bis zu neun Zimmer, erstreckte sich die Cannabis-Plantage, die die Polizei im Juni vergangenen Jahres bei einem spektakulären Einsatz aushob. Im Erdgeschoss war die Bewässerungsanlage für die über 1500 Pflänzchen untergebracht, eine Filteranlage sorgte dafür, dass niemand aus der Nachbarschaft auf den intensiven Geruch aufmerksam werden konnte. Auch die Elektronik des gemieteten Hauses wurde komplett umfunktioniert und illegal Unmengen Strom abgezwackt, der die 97 Wärmelampen mit Energie und die Pflanzen somit mit Licht versorgte. „Es war ein Anbaugebiet“, wie es der Vorsitzende Richter Volker Peterke ungläubig formulierte. Dass die Plantage so in Betrieb gehen konnte, dafür war ein 46-Jähriger aus Göppingen verantwortlich. Ihn hat das Landgericht Stuttgart am Dienstag unter anderem wegen bandenmäßigen Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge zu sechs Jahren Haft verurteilt. Seine Ehefrau, 1978 geboren, bekam wegen Beihilfe eine Bewährungsstrafe von einem Jahr und sechs Monaten. Der 28-jährige Gärtner, der die Plantage pflegte, muss für drei Jahre und sechs Monate ins Gefängnis. Sie alle hatten am ersten Prozesstag ein Geständnis abgelegt, nachdem sich die Verfahrensbeteiligten zuvor auf Maximalstrafen geeinigt hatten.