Da nächste Treffen im Schloss Winnenden ist am Donnerstag, 1. Februar. Foto: Gottfried Stoppel

Die Klinik für Suchttherapie des ZfP Klinikum Schloss Winnenden ermöglicht Angehörigen von Suchterkrankten einen Informationsabend. Dabei versteht sich das Angebot keinesfalls nur als reine Infoveranstaltung, sondern bietet mehr.

Einmal im Monat, immer am ersten Donnerstag, haben die Angehörigen von Suchterkrankten die Möglichkeit, sich Informationen anzuhören, Tipps und Ratschläge mitzunehmen und sich ihre Sorgen von der Seele zu reden – denn der Infoabend für Angehörige von Suchterkrankten ist nicht nur als reine Infoveranstaltung gedacht. „Es soll gezielt Zeit und Raum für individuelle Fragen und Austausch geben“, erklärt Hannah Seiler, Sozialarbeiterin der Tagesklinik und Institutsambulanz der Klinik für Suchttherapie und Entwöhnung im Zentrum für Psychiatrie Winnenden.

Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, damit der Austausch besser gelingt

Um das ermöglichen zu können, wird auf eine begrenzte und überschaubare Teilnehmerzahl geachtet. Die Veranstaltung ist für bis zu neun Angehörige ausgelegt, was sich als gute Anzahl für einen offenen Austausch erwiesen habe. „Häufig ist der Abend bei uns die erste Anlaufstelle für Angehörige, was dann teilweise auch die Betroffenen dazu bewegt, sich erste Hilfestellungen zu holen“, sagt Hannah Seiler. Oftmals sei im Anschluss eine weitere Beratung für die Angehörigen notwendig und sinnvoll, um konkrete Situationen beleuchten zu können.

Es geht um die individuell richtige Form der Unterstützung

Dann geht es unter anderem darum, welche Form der Unterstützung im individuellen Fall wirklich hilfreich ist oder was getan werden kann, wenn der Angehörige mit Kontrolle nicht weiterkomme. „Angehörige fangen im Zusammenleben mit Betroffenen oft viel auf, es ist jedoch sehr wichtig, dass sie selbst sich dabei nicht vernachlässigen und für eigene Bedürfnisse einstehen. Durch die Enttabuisierung von Suchterkrankungen kann ein anderer Umgang möglich sein und dadurch gegebenenfalls schon frühzeitig eine Veränderung erfolgen“, sagt Hannah Seiler. Hierfür sei es besonders wichtig, dass Angehörige Hilfsmittel an die Hand bekommen, wie sie damit umgehen können, wenn ihnen auffällt, dass jemand Nahestehendes von einer Suchterkrankung betroffen sein könnte, so die Sozialarbeiterin in der Klinik für Suchttherapie und Entwöhnung im ZfP. Die Fachfrau schätzt, dass durch die Infoveranstaltung jährlich im Schnitt an die 100 Angehörige erreicht werden. Zudem würden während der Behandlung gemeinsame Gespräche mit Angehörigen stattfinden, bei denen eine gemeinsame Zielsetzung und Zukunftsperspektive entwickelt werden könne, erklärt Hannah Seiler, die den so wichtigen Informationsabend gemeinsam mit Alexa Strube organisiert.

Denn obwohl Erkrankungen wie Depressionen oder Suchtprobleme zu den häufigsten Volkskrankheiten zählen, sind auch heute noch viele Menschen unzureichend über psychiatrische und psychosomatische Erkrankungen und ihre Behandlungsmöglichkeiten informiert. Betroffene leiden oftmals noch unter dem gesellschaftlichen Stigma psychischer Erkrankungen und erleben Diskriminierungen in vielen verschiedenen Lebensbereichen. „Daher ist unser zentrales Ziel der Unternehmenskommunikation, uns für den Abbau von Hemmschwellen und der Entstigmatisierung psychisch erkrankter Menschen stark zu machen“, sagt die Pressesprecherin im Klinikum Schloss Winnenden, Michiko Pubanz.

Bei dem Abend wird ein offener und anonymer Austausch angeboten

Die Klinik für Suchttherapie des ZfP Klinikum Schloss Winnenden biete Angehörigen von Personen mit Suchterkrankungen deshalb die Möglichkeit, sich bei dem Abend offen und anonym auszutauschen und sich über verschiedene Aspekte umfassend zu informieren. Die Veranstaltung könne auch besucht werden, wenn sich der oder die Betroffene – noch – nicht in Behandlung befinde. Denn für viele Partner, Eltern und Kinder von Suchtkranken sind zunächst wohl viele Fragen offen: Wie verläuft die Suchterkrankung? Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Was kann ich als Angehöriger tun? Neben den Sozialpädagoginnen der Klinik für Suchttherapie, die den Abend leiten, sind auch Mitglieder von Selbsthilfegruppen für Angehörige sowie ein Mitarbeiter einer Suchtberatungsstelle im Kreis anwesend.

Das nächste Treffen ist am Donnerstag, 1. Februar, 17 bis 18.30 Uhr, Beratungs- und Aufnahmezentrum, Raum 245. Interessierte werden gebeten, sich im Vorfeld anzumelden: Hannah Seiler, Telefon: 0 71 95/900 48 46, E-Mail: h.seiler@zfp-winnenden.de oder Alexa Strube, Telefon: 0 71 95/900 28 98, E-Mail: A.Strube@zfp-winnenden.de.