Ein vermeintlicher Notfall hat sich zu einer Auseinandersetzung ausgeweitet. Foto: IMAGO/Future Image/Sebastian Gabsch

Die Gewalt gegen Angehörige von Polizei und Rettungsdienst bleibt bundesweit auf hohem Niveau. Ein Zwischenfall an einer S-Bahn-Station in der Stadtmitte ist ein Beispiel dafür.

Eigentlich wollten alle dem 28-Jährigen nur helfen – doch der reagierte nicht gerade mit Dankbarkeit. Der alkoholisierte Mann hat am Sonntagnachmittag eine Mitarbeiterin des Rettungsdiensts sowie eine Polizistin angegriffen und teils auch verletzt. Der Vorfall spielte sich an der unterirdischen S-Bahn-Haltestelle Stadtmitte ab.

„Ein Zeuge hatte den Mann in der Station liegen sehen und war da schon angepöbelt worden“, sagt Janna Küntzle, Sprecherin der Bundespolizei. Der Zeuge verständigte gegen 14.30 Uhr Polizei und Rettungsdienst, da sich der Mann offenkundig in einer hilflosen Lage befand. Eine Rettungsassistentin wollte sich gerade um den 28-Jährigen kümmern, als der plötzlich putzmunter wurde. Laut Polizei schlug er gegen den Arm der Helferin und richtete seine Aggressionen dann auch gegen eine Streife der Stuttgarter Polizei. Er habe jegliche Mitarbeit verweigert, heißt es.

Zwei Stunden Zwangspause in der Polizeizelle

Beim Versuch, den Betroffenen aufs Revier zu bringen, kam es zu einer handgreiflichen Auseinandersetzung. Dabei habe der 28-Jährige gegen das Bein eines Beamten getreten und habe auch eine Beamtin am Arm verletzt. Sie erlitt eine Schürfwunde. Am Ende konnte der Rabauke dann aber doch in Handschellen gelegt und zum Revier der Bundespolizeiinspektion gebracht werden.

„Der Beschuldigte wurde in eine Ausnüchterungszelle gebracht und nach zwei Stunden wieder entlassen“, so Bundespolizeisprecherin Küntzle. Der Mann mit Wohnsitz in der Region Stuttgart war mit mehr als 1,3 Promille alkoholisiert. Auf ihn kommt nun eine Anzeige wegen des Verdachts des tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte zu.