Diese Szene aus dem Film „Maskenspiel“ wird zu sehen sein. Foto: Waltraut Kruse

Nicht nur Profis drehen kreative Filme. Wer sich Amateurwerke auf großer Leinwand gratis anschauen will, liegt beim Landesfilmfestival in Kornwestheim richtig.

Ein roter Teppich wird nicht ausgerollt, aber es gibt wie bei der Berlinale jede Menge Filme – und das zum Nulltarif. Gezeigt werden die höchstens 20-minütigen Amateurstreifen beim 88. Landesfilmfestival der Film-Autoren von Freitag, 17. März, bis Sonntag, 19. März, im Kornwestheimer Kultur- und Kongresszentrum K. Dort können sich die Besucher zwanglos mehr als 50 unterschiedliche Filme in einer Gesamtlänge von etwa neun Stunden anschauen.

 

Immer werden vier bis fünf Filme pro Stunde gezeigt

Ein Marathon muss es aber für die Zuschauer nicht werden. Die Veranstalter vom Landesverband der Film-Autoren in Baden-Württemberg und den ausrichtenden Kornwestheimer Film-Amateuren achten darauf, dass die einzelnen Blöcke nicht zu lang werden, erklärt Waltraut Kruse, die für die Pressearbeit des Festivals zuständig ist. „Wir zeigen immer vier bis fünf Filme innerhalb einer Stunde – wer möchte, kann auch die Diskussion der Jury verfolgen.“ Gespräche über die Filme sind das Salz in der Suppe, sagt Kruse, die selbst mit ihrem Film „Maskenspiel“ über die Venezianische Messe in der Barockstadt vertreten ist und sich im 45 Mitglieder starken Ludwigsburger Filmclub Anregungen für ihre Arbeit mit dem Bildmaterial holt.

Ein Filmfestival lebt nicht nur vom gemeinsamen Blick im 100 Zuschauer fassenden Saal des K auf die etwa fünf Meter breite und zwei Meter hohe Leinwand, sondern auch vom Austausch. Der zweimalige Online-Modus des Festivals wie auch die Last der Corona-Beschränkungen habe das Miteinander in den Filmclubs verändert, erzählt Waltraut Kruse. „Die Bereitschaft, einen Film mit vielen anderen Autoren zu machen, hat abgenommen.“ Stattdessen würden sich zwei oder drei Mitglieder für einzelne Projekte zusammentun. Nach wie vor inspiriere aber das Gespräch für die weitere Arbeit, wenn einzelne Werke an den wöchentlichen Clubabenden besprochen würden.

Fiktionale Filme, aber auch Reiseberichte – ein breites Spektrum

Die Genres beim Filmfestival sind vielfältig. „Die Produzenten erzählen spannende Geschichten rund um Fakten und Emotionen“, berichtet Waltraut Kruse. Dokumentationen informierten über das Zeitgeschehen, in Reportagen klängen Naturthemen an oder es würden Reisen geschildert, aber nicht auf langweilige Weise, sondern verdichtet. „Gezeigt werden auch fiktionale Videos, sie unterhalten und überraschen zugleich.“ Viele der Filme seien während der Pandemie entstanden und bewiesen Kreativität auch in schwierigen Zeiten.

Längst nicht alle Filmautoren des Festivals stammen aus Video- und Filmclubs, es gibt offenbar auch einige Einzelfilmer. Der Altersdurchschnitt sei relativ hoch. „Wir bieten aber auch nicht-organisierten jugendlichen Filmemachern an, ihre Werke zu präsentieren“, sagt Waltraut Kruse und empfindet das als echte Bereicherung. Auch technisch regiere die Vielfalt: „Die klassische Videokamera ist zwar noch in Gebrauch, aber immer häufiger wird der Fotoapparat mit Videofunktion oder das Smartphone benutzt.“ Drohnen und Actioncams werden laut Kruse eingesetzt. Sie erlaubten ungewöhnliche Perspektiven und eröffneten gestalterische Möglichkeiten.

Wann und wo findet das Festival genau statt?

Termin
Das Festival findet statt Freitag, 17. März, von 18 Uhr an, am Samstag, 18. März und am Sonntag, 19. März von 9 Uhr an im Großen Veranstaltungssaal des Kultur- & Kongresszentrums K in der Stuttgarter Straße 65 in Kornwestheim.

Veranstalter
Ausrichter des Festivals sind der Landesverband der Film-Autoren Baden-Württemberg – www.bdfa-lvbw.de – sowie die Kornwestheimer Film-Amateure: www.kofa-kheim.de