Die Macher der Eisbahn am Stuttgarter Schlossplatz schließen. Der Abbau ist bereits im Gange. Was ist der Grund?
Stuttgart - Die Mail kam am Morgen. Das Sozialministerium des Landes Baden-Württemberg bekräftigte, dass der Wintertraum, die Eisbahn mit angeschlossener Getränke- und Essensversorgung, kein Gastronomiebetrieb, sondern eine Veranstaltung sei. Damit gelten für den Wintertraum die Vorgaben der neuen Coronaverordnung für Veranstaltungen. In der Alarmstufe II bedeutet dies, Zugang gibt es nur für Geimpfte und Genesene, die zusätzlich einen tagesaktuellen Schnelltest brauchen. Zudem wird die Kapazität auf die Hälfte reduziert. Da war für die Macher Henny Stamer und Stefan Kinzler klar: „Das lohnt sich für uns nicht mehr!“
Wie viele Besucher dürften kommen?
Also haben sie noch am Donnerstag mit dem Abbau begonnen. „Das ist die Konsequenz dieser Vorgaben“, sagt Kinzler, „so wird es nicht funktionieren.“ 200 statt bisher 400 Gästen, das sei zu wenig, da lasse sich kein Geld verdienen, häufe man nur Kosten an. Zudem kann er sich nicht vorstellen, dass die Besucher bereit seien, zusätzlich einen Test zu machen. „Dafür müssten wir den Gästen direkt bei uns ein Testangebot machen können“, sagt Stefan Kinzler, „aber das ist nicht unser Metier.“
Kritik weisen sie zurück
Die Kritik an angeblich fehlender Kontrolle hat Kinzler wohl wahrgenommen, auch dass man mit Argusaugen nach der Absage des Weihnachtsmarktes auf den Wintertraum als letzte Bastion der Glühweintrinker schaute, doch verstehen kann er dies nicht. „Am Freitag war die Bereitschaftspolizei da, hat sich umgeschaut,“ sagt er, „wir mussten die Tribüne schließen, weil die Besucher dort zu nahe an den Schlittschuhläufern waren, ansonsten sei alles in Ordnung gewesen.“
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Wie es nun weitergeht, wer die Kosten trägt, weiß er nicht. Sicher sei, dies komme zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt. „Vor sechs Tagen haben wir aufgebaut.“ Waren seien geordert, das Personal müsse bis zum Vertragsende Anfang Januar bezahlt werden. Eine halbe Million Euro komme da zusammen, kalkuliert Kinzler.