Starke Stimme aus Stuttgart: Linda Kyei. Sie singt bei der „Nacht der Lieder“. Foto: joe

Spät kommt sie in diesem Jahr, doch sie kommt: am 20. und 21. Dezember, kurz vor Weihnachten, findet im Stuttgarter Theaterhaus die „Nacht der Lieder“ statt. Ein kultureller Höhepunkt mit sozialer Botschaft.

Die Welt zu Gast in Stuttgart. Genauer: auf der Bühne des Theaterhauses. Dafür steht die „Nacht der Lieder“.

Joe Bauer, der Mann, der das Format vor mehr als 20 Jahren entwickelt und seitdem ständig weiter entwickelt hat, verspricht „kontrastreiche Unterhaltung, die das internationale Miteinander fördert und künstlerische Beiträge in jeder Hinsicht grenzübergreifend präsentiert“. International und weltläufig ist die „Nacht der Lieder“ auf jeden Fall und damit auch ein Statement für kulturelle Vielfalt. Oder wie Joe Bauer betont: „Gerade jetzt ist es wichtig, mit kulturellen Aktionen Zeichen des Zusammenhalts zu setzen, um unsere demokratische Kultur der Vielfalt zu verteidigen.“

Kunst überwindet Grenzen

Der internationale Charakter der „Nacht der Lieder“ bestätigt sich beim Blick auf das Programm am 20. und 21. Dezember. Es treten auf: das internationale Streich-Ensemble 8Celli, Pawel Konik, Bariton und Solist der Staatsoper Stuttgart, begleitet von Rita Kaufmann am Flügel sowie die Jazzer Ekkehard Rössle & Meike Boltersdorf. Des Weiteren sind zu sehen und zu hören die Stuttgarter Popsängerin Linda Kyei, der syrische Sänger und Gitarrist Mazen Mohsen & Band, I Russo & Putte, bei denen georgische Folklore auf Elektronik trifft, und|die Iranerin Paria Tavakoli, ehemals Leiterin und Konzertmeisterin des nationalen Orchesters in Isfahan, die 2018 nach Deutschland gekommen ist, „um in einem freien Land in Freiheit zu singen“.

Grenzenlos agiert auch die Salamaleque Dance Company/Dancers across Borders mit ihren 16 Tänzerinnen und Tänzer aus der Ukraine, Afghanistan, dem Iran, Brasilien, Griechenland, Polen, Ghana und Deutschland. Das Tanzprojekt ging aus der Arbeit für Geflüchtete hervor, geleitet wird es von der Tanzpädagogin Heidi Rehse. Alte Bekannte dürfen im Theaterhaus nicht fehlen: Die A-cappella-Formation Die Füenf ist wieder mit dabei sowie das Nacht- und Nebelorchester, die Showband unter Leitung von Jens-Peter Abele.

Der Erlös geht an die Künstlersoforthilfe

Die Internationalität der „Nacht der Lieder“ ist gepaart mit Vielseitigkeit im Programm. In den Worten wiederum von Joe Bauer: „Schräge Comedy trifft auf lyrisches Vergnügen und famose Zauberkunst.“ Klassik-Beiträge wechseln mit Jazz-Nummern, Pop und intensiver Weltmusik. Damit präsentiert sich die „Nacht der Lieder“ auch in diesem Jahr wieder als Gesamtkunstwerk. Neu ist, dass die Show erstmals von einem Duo moderiert wird: die Comedienne und Schauspielerin Patrizia Moresco und Helge Thun, Schauspieler, Komiker und Zauberkünstler, führen durch die beiden Abende.

International, vielseitig – und sozial engagiert. Das ist ein weiteres Charakteristikum der „Nacht der Lieder“, die eng mit der Aktion Weihnachten, der Benefizaktion der Stuttgarter Nachrichten verbunden ist. Der Erlös der beiden Abende geht an die von Joe Bauer im Jahr 2020 unter dem Eindruck der Pandemie gegründeten Künstlersoforthilfe Stuttgart. Noch immer sei die Lage vieler Künstlerinnen und Künstler schwierig, das weiß Bauer aus direkter Anschauung: „Vor allem Veranstaltungen im mittleren und kleineren Bereich haben es weiterhin sehr schwer, weil viele Besucher nach den Coronaauflagen oder aufgrund aktueller Pandemieprobleme nicht zurückkommen“. Auch die finanziellen und psychischen Belastungen aufgrund des Krieges in der Ukraine spielten eine Rolle.

Unterstützung für Kulturarbeit in allen Bereichen

Die Künstlersoforthilfe unterstützt Kulturarbeit in Stuttgart laut Bauer in allen Bereichen: „Sie hilft bei finanziellen Problemen in der Kostenkrise und unterstützt Einzelpersonen sowie künstlerische Projekte.“ Auch für diese Anliegen wird bei der „Nacht der Lieder“ kräftig getrommelt.

Tickets: Es gibt noch Karten im hinteren Saalbereich. Tickets kosten ab 26,60 Euro. Bestellung unter: bit.ly/3SjCOvu oder über das Theaterhaus, Telefon: 0711 / 4 02 07 20 oder www.theaterhaus.com