Die Bundesstraße soll auf den Fildern auf sechs Spuren ausgebaut werden. Foto: Natalie Kanter

Lokale Organisationen rufen zu einer gemeinsamen Aktion für Klimaschutz und den Erhalt der Filderböden auf. Demonstriert werden soll auch auf der Schnellstraße.

Filder - Um gegen den sechsspurigen Ausbau der Bundesstraße 27 zu protestieren, rufen verschiedene Organisationen zu einem Fahrrad- und Traktorenkorso auf. Start ist am Samstag, 20. November, um 14 Uhr an der Filharmonie in Filderstadt-Bernhausen. Die 12,8 Kilometer lange Route führt über die Felder nach Echterdingen, zurück geht es ab der Messe auf der B 27.

Schutzgemeinschaft Filder ist auch dabei

Mit dabei sind unter anderem die Schutzgemeinschaft Filder, der VCD, der BUND, Fridays for Future, die Initiative Mobilitätswende und das Klima- und Umweltbündnis Stuttgart. Mit der Aktion fordern sie die Politiker und Politikerinnen auf, Mobilität klimagerecht zu organisieren.

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Auf den Fildern formierte sich nach der Bundestagswahl ein Bündnis für Mobilität. Die Initiative ging aus vom ADFC in Esslingen. „Wir haben die Ausbaupläne des Bundesverkehrsministeriums von Beginn an abgelehnt“, sagt Joachim Schleicher vom ADFC. Von den derzeit laufenden Koalitionsverhandlungen erwarten die Aktivisten eine Kehrtwende in der Verkehrspolitik. „Endlich gibt es eine realistische Perspektive, den autogerechten Flächenfraß in unserer Region zu begrenzen“, sagt Evelyn Sindermann vom Radbündnis Filder.

Im Bundesverkehrswegeplan ist der Ausbau der B 27 auf sechs Fahrspuren plus Standstreifen von der A 8 bis zum Abzweig der B 312 bei Aich als priorisierte Maßnahme aufgeführt. Es sei nicht untersucht worden, ob man den Mobilitätsengpass an der B 27 durch andere Maßnahmen klimagerechter und vielleicht sogar preiswerter entschärfen könne, so Sindermann. „Noch ist es nicht zu spät, den nächsten verkehrspolitischen Kardinalfehler zu korrigieren. Die aktuelle Planung muss sofort eingestellt werden und stattdessen eine zeitgemäße klima- und menschengerechte Mobilitätspolitik gemacht werden, in Berlin und natürlich auch in Stuttgart“, sagt Thomas Albrecht vom Bündnis Esslingen aufs Rad.