Auch Notfallseelsorger waren am Sonntag zum Unglücksort geeilt. Foto: SDMG

Ein zwölfjähriger Junge ist bei einem Blitzschlag auf einem Sportplatz in Aichwald schwer verletzt worden und schwebt in Lebensgefahr. Augenzeugen berichten von dramatischen Szenen. Dem Veranstalter des Sportfests ist laut Polizei kein Vorwurf zu machen.

Aichwald - Nach wie vor heißt es Bangen und Hoffen: Auch am Tag nach dem Unglück auf einem Leichtathletik- und Turnwettbewerb für Kinder und Jugendliche im Aichwalder Teilort Schanbach, bei dem ein zwölf Jahre alter Junge durch einen Blitz lebensgefährlich verletzt wurde, ist dessen Gesundheitszustand kritisch. Ein Sprecher der Polizei erklärte am Montagvormittag, der Bub schwebe weiterhin in Lebensgefahr. Er fügte hinzu, dass man im Augenblick keine Anhaltspunkte dafür sehe, dass den Organisatoren der Sportveranstaltung ein Vorwurf gemacht werden könne. Vielmehr gehe man von einem Unglücksfall aus. Ermittlungen gegen die Turngau Neckar-Teck und ASV Aichwald gebe es daher nicht.

Wie berichtet, war am Sonntagnachmittag ein Unwetter über dem Ort niedergegangen. Besucher der Veranstaltung berichten übereinstimmend, dass das Gewitter „praktisch aus dem Nichts“ aufgezogen sei. Augenzeugen zufolge verdunkelte sich der Himmel, und es fing an zu tröpfeln. Plötzlich habe es einen lauten Schlag gegeben. Zu diesem Zeitpunkt hielten sich mehrere hundert Besucher und Teilnehmer der Veranstaltung auf dem Sportgelände auf.

Blitz kam laut Augenzeugen „praktisch aus dem Nichts“

Nach dem Blitzschlag rannten die Menschen teilweise panisch davon. Den Schilderungen zufolge leistete eine Ärztin, die ihr Kind zu der Sportveranstaltung begleitet hatte, Erste Hilfe und reanimierte den Zwölfjährigen. Er hatte auf dem Rasenplatz Fußball gespielt, als ihn der Blitz traf. Erste Meldungen, wonach der Zwölfjährige weitergespielt habe, nachdem sich andere Besucher bereits in Sicherheit gebracht hätten, widersprechen Augenzeugen. Wie eine Mutter berichtet, sei der Weitsprungwettbewerb vielmehr „noch in vollem Gang“ gewesen, als das tragische Unglück passiert sei. Donnergrollen, mit dem sich das Nahen eines Gewitters angekündigt hätte, habe es nicht gegeben.

Wettkampf soll noch „in vollem Gang“ gewesen sein

Außer dem Jungen wurden laut der Polizei 13 weitere Menschen verletzt. Sie hätten über Unwohlsein und Kreislaufprobleme geklagt. Sieben von ihnen wurden in einem Krankenhaus behandelt. Fünf von ihnen konnten die Klinik wieder verlassen. Ein Junge und ein Mädchen hingegen sind vorsorglich noch über Nacht im Krankenhaus geblieben.