Kritiker warfen der AfD vor, mit ihren Plänen für eine Beschwerde-Plattform Schüler zum Denunzieren von Lehrern aufzufordern Foto: dpa

Der bildungspolitische Sprecher der AfD-Fraktion im Stuttgarter Landtag geht auf Distanz zu den Plänen für eine Beschwerde-Plattform. Ganz verhindern kann die Fraktion solche Lehrer-Pranger aber nicht.

Stuttgart - Angesichts massiver Kritik überdenkt die AfD-Fraktion im baden-württembergischen Landtag ihre Pläne für eine Lehrer-Pranger im Internet. „Da wird wahrscheinlich nichts draus“, sagte der bildungspolitischer Sprecher der Fraktion, Rainer Balzer, unserer Zeitung. Schon jetzt könnten sich Schüler und Eltern per Mail und Telefon bei der AfD über „übergriffigen Unterricht“ beschweren, so Balzer weiter. Eine zusätzliche Beschwerde-Plattform auf der Homepage der Fraktion brauche es daher nicht.

Räpple ist nicht zu stoppen

„Ich habe das Gefühl, dass diese Haltung in der Fraktion mehrheitsfähig ist“, sagte Balzer im Vorfeld der AfD-Fraktionssitzung an diesem Dienstag. Einen weiteren Alleingang des AfD-Abgeordneten Stefan Räpple könne die Fraktion aber nicht verhindern, so Balzer. Räpple hatte auf seiner Homepage vergangene Woche einen Lehrer-Pranger freigeschaltet. Inzwischen ist die Seite allerdings lahmgelegt.