Die Möck-Geschwister Benjamin, Marie und Philipp (von links) haben hier in jüngeren Jahren eigenhändig Schrott sortiert. Foto: Horst Haas

Die Tübinger Möck-Geschwister gehen mit ihrem Schottplatz neue Wege: Sie machen sich unabhängig von der Autoindustrie und verfolgen den Wandel zum Komplettentsorger.

Wie eine Ansammlung von Riesenwürmern schlängeln sich die Kabel in die Höhe. Wenn Benjamin Möck auf den Berg schaut, sieht er Geld. Einen Schatz. Der 33-Jährige überschlägt: 30 Tonnen dürften es sein, für das Kilo gibt es aktuell zwei bis drei Euro, macht 75 000 Euro für die Kupferdrähte im Kabelsalat. Noch kostbarer sind die Messing-Späne ein paar Schritte weiter auf dem Hof des Tübinger Abfallverwerters Möck. Die goldfarbenen Überbleibsel von Drehern und Fräsern kräuseln sich im Container wie Christbaumschmuck. Eine Handvoll wirkt leicht, doch der Schein trügt: Da lagern dreieinhalb Tonnen, schwerer als zwei VW Golf. Die Tonne Messing werde mit 5000 Euro gehandelt, sagt der Profi. Dann zeigt Möck auf den Bagger, der die Presse mit Altmetall füttert. „Ein voller Greifer, das sind etwa 300 Euro.“