Die derzeitige Entsorgungsstation in Stetten wird auf das Gelände des Kompostierplatzes verlegt. Foto: Norbert J. Leven

Der Abfallwirtschafts-betrieb des Landkreises Esslingen übernimmt zum Jahresbeginn 2013 die Grünabfall-Sammelstelle von der Stadt L.-E.

Leinfelden-Echterdingen - Vom kommenden Jahr an ist der Abfallwirtschaftsbetrieb (AWB) des Landkreises Esslingen auch für die Grüngut-Entsorgung in L.-E. zuständig. Der Betriebsausschuss des Kreistags hat am Donnerstag einstimmig die Übernahme der Kompostierungsanlage an der Sielminger Straße in Stetten zugestimmt und gleichzeitig deren Sanierung beschlossen.

Damit beendet der Landkreis den „Exotenstatus“, den nach den Worten des AWB-Geschäftsführers Rolf Hahn die Anlage in Stetten noch besitzt. Sie war – im Gegensatz zu den anderen Kompostierungsanlagen im Kreisgebiet – 1990 von der Stadt Leinfelden-Echterdingen gebaut und auch betrieben worden. Dies habe, sagte Hahn am Donnerstag vor Ausschussmitgliedern, „mit einem Faible für die Kompostierung“ des früheren Leiters des Amts für Grünflächen bei der Stadt zu tun.

Steadt stellt Fläche bereit

Die Fläche am Rande des Gewerbegebiets bleibt auch nach dem Betriebsübergang im Eigentum der Stadt. Sie stellt das 72 Ar große Grundstück laut einem Vertragsentwurf dem Landkreis zunächst für die kommenden 20 Jahre unentgeltlich zur Verfügung. Ein städtischer Mitarbeiter soll vom AWB übernommen werden.

Im kommenden Jahr wird der AWB dann auch mit Sanierungsarbeiten auf dem Kompostierplatz beginnen. Für eine verbesserte Abwasserentsorgung und die Befestigung der Oberflächen stellten die Kreisräte insgesamt 670 000 Euro bereit.

Vereinigung kostet 1,3 Millionen Euro

„Wir wollen in Stetten für gute Betriebsverhältnisse sorgen“, sagte Landrat Heinz Eininger. Dazu gehört auch eine Zusammenlegung des Kompostplatzes mit der zurzeit noch wenige Meter entfernt angesiedelten Entsorgungsstation des Abfallwirtschaftsbetriebs. Diese Station – eine von drei Einrichtungen dieser Art im gesamten Kreisgebiet – soll im Lauf der Jahre 2013 und 2014 mit der Kompostieranlage zusammengelegt werden. Die Kosten dafür und die Renaturierung des bisherigen Standorts liegen bei 1,3 Millionen Euro.

Die Zusammenlegung sei problemlos möglich, sagte der AWB-Geschäftsführer Hahn. Für verholzten Grünschnitt werde weniger Fläche benötigt. Für Laub und Grasschnitt gebe es wie andernorts die Biotonne. Die Entsorgungsstation fällt künftig wesentlich größer aus. Derzeit findet der Umschlag auf einem 2500 Quadratmeter großen Platz statt. Am neuen Standort sollen es 2000 Quadratmeter mehr sein. Am alten Ort könnten zurzeit nur in beschränktem Umfang Abfälle und Wertstoffe angenommen werden, sagte Hahn. „Die Abwicklung erfolgt dort im Grenzbereich.“ Außerdem kommt es wie berichtet durch großen Andrang regelmäßig zu Wartezeiten und langen Rückstaus bei der Anlieferung.

Wertstoffe garantieren stabile Müllgebühren

Den Entsorgungsstationen kommt laut Hahn große Bedeutung zu. So werde kreisweit etwa die Hälfte des Sperrmülls von den Bürgern dort direkt angeliefert. Der Geschäftsführer kündigte auch verbesserte und einheitliche Öffnungszeiten auf dem neuen Entsorgungsplatz an. Landrat Eininger betonte die Notwendigkeit, Wertstoffe in der Entsorgungshoheit des Kreises zu behalten. Die Erlöse „garantieren stabile Müllgebühren“. Die beschlossenen Veränderungen gehen unter anderem auch auf Anregungen des Stadt- und Kreisrats Wolfgang Haug (FDP) aus L.-E. zurück.