Bei den kalten Temperaturen im Moment sind viele Gewässer zugefroren. Doch ab welcher Dicke trägt das Eis Menschen?
Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) empfiehlt, Eisdecken erst zu betreten, wenn diese bei einem stehenden Gewässer eine Dicke von mindestens 15 cm und bei einem fließenden Gewässer von mindestens 20 cm erreicht haben. Erst dann kann das Eis einen Menschen bzw. Gruppen in der Regel sicher tragen. Über die Eisdicke einzelner Gewässer kann man sich laut Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) bei den Kommunen oder der lokalen Presse informieren. Zudem sollte man auf entsprechende Hinweisschilder an den Gewässern achten.
Eisschicht ist nicht gleich Eisschicht
Die Tragfähigkeit einer Eisdecke auf einem gefrorenen See oder einem fließenden Gewässer hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. So spielen laut dem Deutschen Wetterdienst zum Beispiel die Tiefe des Gewässers, die Wetterbedingungen oder ein Grundwasserzufluss eine Rolle. Ausschlaggebend sei aber auch die Qualität des Eises. Diese kann sich stark unterschieden. So könnte es innerhalb der Schichten Lufteinschlüsse oder spröde Stellen geben. In diesem Fall kann die Tragfähigkeit weitaus geringer sein als bei einer spiegelglatten, gleichmäßigen Eisdecke.
Von oben betrachtet kann es aber schwer sein, die Qualität des Eises zu bestimmen. Aus diesem Grund rät auch der DWD dazu, sich an die Vorgaben der DLRG zu halten: Bei stehenden Gewässern mindestens 15 cm, bei Flüssen mindestens 20 cm Eis. Der DWD weist aber auch daraufhin, dass sich die Eisdicke je nach Lage unterscheiden kann. Unter Brücken in Bereichen von Zu- und Abflüssen, zwischen Schilfbewuchs, über starken Grundwasserzuflüssen und über aufsteigendem Faulgas oder Luft kann das Eis deutlich dünner sein. Selbst wenn die Eisschicht also stellenweise dick genug ist, muss sie das nicht überall sein.