Kurznachricht eines Vaters an seine Tochter in England, in der er sie verklausuliert über die Deportation ihrer Mutter informiert. Längere Nachrichten waren nach Kriegsausbruch nicht erlaubt. Das Dokument ist Teil der Ausstellung „I said ,Auf Wiedersehen‘“ zu 85 Jahre Kindertransporte in Berlin. Foto: jse

Eine 97-jährige Leserin hat bei der Zeitungslektüre den Namen einer Schulfreundin entdeckt, die 1939 in einem Kindertransport vor den Nazis nach England geflohen ist, und erinnert sich. Ein Beispiel dafür, wie bereichernd das Leserecho häufig ist, meint Redakteur Jan Sellner.

Die Zeitung ist eine Quelle der Information und ein Ort des Meinungsaustausches. Sie ist auch ein Marktplatz der Erinnerungen. Das zeigt sich immer dann, wenn es um Geschichte geht. Um die Geschichte der Stadt und die Geschichten der Menschen, die hier gelebt, gewirkt und auf die eine oder andere Weise Spuren hinterlassen haben. Das gilt beispielsweise für das Thema Stolpersteine, dem wir in Zusammenarbeit mit den Stuttgarter Stolperstein-Initiativen in diesem Jahr erhöhte Aufmerksamkeit widmen, und damit speziell den Stuttgartern, deren Namen auf den Steinen verewigt sind.