30 % vom Brutto- oder Nettogehalt? Foto: shisu_ka / shutterstock.com

Finanzexperten raten oft, nicht mehr als 30 Prozent des Einkommens für die Miete einer Wohnung auszugeben. Handelt es sich dabei um netto oder brutto?

Laut dem Statistischen Bundesamt geben deutsche Haushalte, die zur Miete wohnen, im Schnitt 27,8 % Prozent ihres Einkommens für Mietzahlungen aus. Die 30-Prozent-Regel scheint also tatsächlich von vielen Menschen eingehalten zu werden. Doch woran macht man die 30 Prozent fest?

30 Prozent des Nettoeinkommens für Miete

Die 30-Prozent-Regel bezieht sich auf das Nettoeinkommen einer Person oder eines Haushaltes. Sie besagt, dass man nicht mehr als 30 Prozent des Nettogehalts für die Miete ausgeben sollte. Dass man nicht 30 Prozent vom Bruttoeinkommen veranschlagt, hat mehrere Gründe. Einige davon sind:

Realistische Ausgabenabschätzung: Das Nettoeinkommen ist das Geld, das tatsächlich zur Verfügung steht, nachdem Steuern und Sozialversicherungsbeiträge abgezogen wurden. Es bietet ein realistischeres Bild davon, was man sich leisten kann.

Unterschiedliche Steuer- und Abgabenlast: Das Bruttoeinkommen berücksichtigt nicht die unterschiedlichen Steuerklassen und Sozialabgaben, die je nach Land, Bundesland oder individuellen Umständen variieren können. Zwei Personen mit dem gleichen Bruttoeinkommen können aufgrund unterschiedlicher Steuersätze und Abgaben deutlich unterschiedliche Nettoeinkommen haben. Sie können mit unserem „Brutto-Netto-Rechner“ verschiedene Szenarien durchspielen, um zu sehen, wie unterschiedlich das Nettogehalt letztlich ausfallen kann.

Berücksichtigung anderer finanzieller Verpflichtungen: Das Nettoeinkommen berücksichtigt, dass ein Teil des Bruttoeinkommens bereits für unvermeidbare Ausgaben wie Steuern und Sozialversicherung verwendet wird. Die 30-Prozent-Regel auf das Nettoeinkommen anzuwenden, lässt mehr Raum für andere lebensnotwendige Ausgaben und finanzielle Ziele wie Sparen, Schuldenabbau oder Investitionen.

Insgesamt geht es darum, ein ausgewogenes Budget zu erstellen, das realistische Ausgaben für Wohnkosten im Verhältnis zu anderen finanziellen Verpflichtungen und Zielen ermöglicht. Allerdings macht die 30-Prozent-Regel nicht für jeden Haushalt sind. Warum das so ist, lesen Sie in unserem Ratgeber „Wie viel Miete kann ich mir leisten?“.