Die Entscheidung über den Schulcampus in Bergheim steht an. Foto: Schüler

Die Gemeinschaftsschule braucht dringend Platz. Die benachbarte Engelbergschule soll deshalb an die Rappachschule verlagert werden. Der Bezirksbeirat hat sich dagegen ausgesprochen – mit mehr als zwei Dritteln der Stimmen. Deshalb steht das Thema erneut auf der Agenda.

Weilimdorf - Die Ausgangslage ist klar: Die Gemeinschaftsschule Weilimdorf braucht dringend mehr Platz. Die Stadtverwaltung schlägt daher vor, dass die benachbarte Engelbergschule ihren Standort verlassen soll. „Das derzeitige Grundstück bietet keine ausreichende Möglichkeit, dass sich beide Schulen adäquat und dem zukünftigen Bedarf entsprechend weiterentwickeln können“, erklärte Philipp Forstner vom Schulverwaltungsamt in der vergangenen Bezirksbeiratssitzung.

Die Bergheimer Grundschule soll daher mit der Rappachschule, wo nach Aufgabe des Werkrealschulzugs Räume frei sind, zusammengelegt werden. Dagegen wehren sich Eltern und Lehrer der Engelbergschule. Das findet Claus Schneider, stellvertretender Schulleiter der Gemeinschaftsschule, verständlich. In der jüngsten Bezirksbeiratssitzung zeigte er sich aber verärgert darüber, dass seiner Schule der Schwarze Peter zugeschoben werde. „Wir sind als Gemeinschaftsschule gestartet, weil wir den Schulstandort Weilimdorf stärken wollten“, sagte Schneider damals. „Auch wir haben Schüler, die beschult werden wollen.“ Die Gemeinschaftsschule brauche Stand heute etwa 25 bis 30 Prozent mehr Räume, sagt Schneider gegenüber unserer Zeitung. Nachdem auch die Wolfbuschschule zum kommenden Schuljahr keine fünfte Klasse mehr anbietet, gebe es künftig wohl neben dem Solitude-Gymnasium als weiterführende Schule in Weilimdorf nur noch die Gemeinschaftsschule, erklärt Schneider: „Jedes Jahr verlassen rund 300 Schüler die Weilimdorfer Grundschulen – wo sollen die alle hin?“ Er plädiert für eine schnelle Entscheidung: „Die jetzige Schülergeneration hat auch gute Bedingungen verdient.“

Vergangene Woche gab es einen Runden Tisch mit Vertretern des Bezirksbeirats, der Stadtverwaltung, der Schulen und der Eltern. Bezirksvorsteherin Ulrike Zich hat bei dem Treffen vorgeschlagen, die Engelbergschule als eigenständige Grundschule am Standort der Rappachschule zu führen, oder einen Teil der Klassen von Bergheim dorthin zu verlagern. Beides wäre schulrechtlich möglich, bestätigt Ulrike Brittinger, Leiterin des staatlichen Schulamts: „Es ist wichtig, dass man den gesamten Schulstandort Weilimdorf in den Blick nimmt.“ Für die Elternbeiratsvorsitzende der Engelbergschule Mirjana Stanisic-Petrovic indes sind beide Optionen nicht gangbar: „Das ist für uns kein Kompromiss.“

Da der Bezirksbeirat den Vorschlag der Verwaltung vor zwei Wochen mit mehr als zwei Dritteln der Stimmen abgelehnt hat, wird er gemäß Paragraf 14 der Geschäftsordnung der Bezirksbeiräte in der Sitzung an diesem Mittwoch, 13. Juli, von 18.30 Uhr an erneut behandelt. Die endgültige Entscheidung soll dann der Verwaltungsausschuss des Gemeinderats noch vor der Sommerpause treffen.