Auf dem Campus an der Engelbergstraße werden die Räume knapp. Die Verwaltung soll ein Konzept für die Grund- und die Gesamtschule vorstellen. Foto: Archiv Zweygarth

Die Realschule wird Gemeinschaftsschule mit Ganztagsbetrieb. Noch fehlen die Räume dafür. Schulen im Stadtbezirk wollen künftig enger miteinander kooperieren.

Weilimdorf - Zum neuen Schuljahr wird sich auf dem Schulcampus an der Engelbergstraße einiges ändern: Aus der Realschule wird die Gemeinschaftsschule Weilimdorf. Künftig können die Schüler dort vom Hauptschulabschluss bis zum Abitur alle Schulabschlüsse machen. Das pädagogische Konzept dafür wurde schon vor rund zwei Jahren erarbeitet. Unklar ist bis heute, wie dieses räumlich umgesetzt werden kann, nicht zuletzt weil die Schule von September an eine verbindliche Ganztagsschule wird. „Da entsteht natürlich ein ganz anderer Raumbedarf als an einer normalen Realschule“, sagt der Konrektor Claus Schneider.

Im Rahmen des Ganztagsbetriebs werden die Schüler künftig montags bis donnerstags immer bis 16 Uhr an der Schule sein. Der Unterricht wird über den Tag verteilt stattfinden, und die Schüler sollen zum selbstständigen Lernen angehalten werden. Zu diesem sogenannten rhythmisierten Angebot gehören auch Phasen, in denen die Schüler sich bewegen, ihre Hausaufgaben machen oder sich zurückziehen und zur Ruhe kommen können. Entsprechend müsse an der Schule ein erweitertes Raumangebot geschaffen werden, etwa für Lernateliers oder Ruheräume, sagt der Konrektor. Zudem werde fürs Mittagessen noch eine Mensa benötigt. „Wir haben bisher aber noch keine zusätzlichen Räume bekommen“, sagt Schneider.

Ganztagsangebot wird ausgebaut

Für das kommende Schuljahr habe man eine Übergangslösung gefunden, mit der man wohl ganz gut leben könne – zumindest zunächst. Für das Mittagessen kann auf das Gemeindehaus der Salvatorkirche ausgewichen werden; für das sogenannte Mittagsband können Räume im Giebeler Kinder- und Jugendhaus genutzt werden. „Das darf aber nicht auf Dauer so bleiben“, betont Schneider. Die Schüler der drei fünften Klassen müssten dafür in zwei Gruppen aufgeteilt werden, außerdem gehe durch die Entfernungen jedes Mal Zeit verloren, die für die pädagogische Arbeit fehle. Und letztlich sei dieser Zustand nicht zukunftsfähig: Das Ganztagsangebot wird sukzessive ausgebaut, das heißt, vom Schuljahr 2016/17 an sind es mindestens sechs Klassen, die einen erhöhten Raumbedarf haben. „Im nächsten Jahr wird es schwierig“, sagt der Konrektor. Bereits zum kommenden Schuljahr hätte man gerne vier fünfte Klassen angeboten, habe aber aus Kapazitätsgründen Schülern absagen müssen.

Mit dem Problem hat sich auch der Weilimdorfer Bezirksbeirat in seiner jüngsten Sitzung befasst. Einstimmig wurde beschlossen, dass die Stadtverwaltung schnellstmöglich die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie zur Ausweitung der Gebäudeflächen an der Real- und an der direkt benachbarten Engelbergschule – einer Grundschule – vorstellen möge. „Ein gesamtheitliches Raumkonzept unter Berücksichtigung beider Schulen ist dringend erforderlich“, sagt die stellvertretende CDU-Bezirksbeirätin Waltraud Illner, die den Antrag gestellt hatte, unserer Zeitung. Dabei gehe es auch darum, die Grundschule zu stärken. „Wir untersuchen derzeit, wie man den Standort sinnvoll weiterentwickeln kann“, sagt Gregor Gölz vom Hochbauamt. Mit ersten Ergebnissen könne man im Herbst dieses Jahres rechnen. Die Leiterin des Schulverwaltungsamts, Karin Korn, geht davon aus, dass dann die Planung noch zwei Jahre dauern wird; weitere zwei Jahre müsse man für die Bauzeit rechnen.

Engere Kooperation wird angestrebt

An der Engelbergschule habe man momentan ausreichende Raumkapazitäten, sagt deren Rektorin Ulrike Rampmaier-Auer. Allerdings seien für Angebote im Rahmen der verlässlichen Grundschule Lösungen gefunden worden, die nicht optimal seien. „Es ist nicht so, dass wir nicht arbeiten könnten oder unseren pädagogischen Standard nicht halten könnten“, sagt die Rektorin, aber man könne durchaus deutlich bessere Bedingungen schaffen. Derzeit werde etwa das Mittagessen in einem Klassenzimmer eingenommen, und auch für die Betreuung nach dem Unterricht müsse auf Klassenräume zurückgegriffen werden. Sie hofft, dass künftig die Mensa und auch andere Angebote wie etwa eine Werkstatt zusammen mit der Gemeinschaftsschule genutzt werden können. Deren Konrektor hat ähnliche Vorstellungen von der Zukunft auf dem Schulcampus: „Wir streben eine engere Kooperation mit der Engelbergschule an“, sagt Claus Schneider.