Da ist Diskussionsbedarf bei den Bielefelder Fans: Trainer Jürgen Kramny stellt diskutiert nach Spielende. Foto: dpa

Für Arminia Bielefeld wird es langsam eng mit dem Klassenverbleib. Aue schöpft dagegen Hoffnung. Und auch die Karlsruher und St. Pauli machen Boden gut.

Düsseldorf - Erzgebirge Aue hat im Abstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga ein kleines Lebenszeichen gesetzt. Nach der Trennung von Trainer Pavel Dotchev kam der Tabellenletzte am Sonntag im Keller-Duell mit Arminia Bielefeld zu einem 2:2 (0:2) und machte dabei einen 0:2-Rückstand wett. Nicky Adler erzielte den Ausgleich für die Sachsen. Beide Teams blieben allerdings auf den Abstiegsplätzen, da die Konkurrenten Karlsruhe und St. Pauli gewinnen konnten.

„Das ist Wahnsinn, wir waren eigentlich schon tot. Das zeigt, dass die Mannschaft lebt“, sagte Aues Interimscoach Robin Lenk, der nun wieder eine Chance auf den Klassenverbleib sieht. „Das war zwar nur ein Punkt, aber wichtig für den Kopf.“ Frust hingegen bei den Ostwestfalen. „Das ist eine große Enttäuschung und ein gebrauchter Tag für uns“, meinte Christopher Nöthe.

Aufbruchstimmung beim FC St. Pauli

Im 262. Franken-Derby zwischen der SpVgg Fürth und dem 1. FC Nürnberg setzten sich die Gastgeber durch einen Treffer von Robert Zulj mit 1:0 durch. Für die seit mehr als 300 Minuten torlosen Gäste war es bereits die dritte Niederlage in Serie. „Schlimmer kann es gar nicht laufen. Wir haben uns sehr schwer getan. Jetzt müssen wir der Realität ins Auge sehen“, sagte Trainer Alois Schwartz. Der 1. FC Heidenheim verpasste den Sprung auf Rang fünf, konnte beim 2:2 gegen den SV Sandhausen aber ebenfalls einen 0:2-Rückstand wettmachen.

Im Kampf um den Aufstieg hat sich Union Berlin nach dem 2:0-Erfolg gegen die Würzburger Kickers in Position gebracht. Hannover 96 erhielt durch die 0:2-Niederlage in Karlsruhe einen empfindlichen Dämpfer und verlor zunächst Platz zwei. 96-Trainer Daniel Stendel gerät immer mehr in die Kritik. „Der Trainer ist seit dem ersten Spieltag unter Druck. Die momentane Situation ist schwierig“, sagte Kapitän Manuel Schmiedebach. Im Montagsspiel kann Eintracht Braunschweig mit einem Sieg gegen Tabellenführer VfB Stuttgart die Niedersachsen sogar auf Rang vier verdrängen

Beim FC St. Pauli (24 Punkte) herrschte nach dem 2:1-Erfolg bei München 1860 Aufbruchstimmung. „Der Sieg ist das Ergebnis wochenlanger Arbeit“, sagte Mittelfeldspieler Bernd Nehrig nach dem zweiten Sieg binnen sechs Tagen. Noch größer war die Freude beim Karlsruher SC (21) nach dem Coup gegen Hannover. „Die Mannschaft hat das heute hervorragend gemacht“, befand Sportdirektor Oliver Kreuzer nach dem 2:0-Sieg durch die Treffer von Stefan Mugosa und Dimitris Diamantakos.

1. FC Kaiserslautern verpasst Anschluss

Bei München 1860 (25) hingegen machte sich nach der zweiten Niederlage in Serie Unmut breit. „Ich fühle mich, als hätte jemand in meine Tasche gegriffen und die drei Punkte geholt“, sagte Trainer Vitor Perreira.

Einen wichtigen Erfolg feierte Fortuna Düsseldorf nach zuvor neun sieglosen Spielen am Stück. „Das war natürlich enorm wichtig für uns. Jetzt haben wir den Bock umgeschmissen“, sagte Stürmer Rouwen Hennings, der seine lange Torflaute mit dem Treffer zum zwischenzeitlichen Ausgleich beendete. Dynamo Dresden verpasste beim 3:3 gegen den 1. FC Kaiserslautern am Freitag den Anschluss an das Spitzen-Quartett. Die Pfälzer kamen kurz vor Schluss durch Kacper Przybylko noch zum Ausgleich.