Das EM-Qualifikationsspiel zwischen Belgien und Schweden ist am Abend abgebrochen worden. Zuvor waren in der Brüssel zwei Menschen erschossen worden.
Janne Andersson war fassungslos und rang nach Worten. „Ich werde so traurig. Es ist äußerst tragisch und ich denke an die Betroffenen und ihre Angehörigen. In was für einer Welt leben wir? In was für einer Welt leben wir, zum Teufel?“, sagte der schwedische Fußball-Nationaltrainer, nachdem zwei Fans in Brüssel auf offener Straße erschossen worden waren. Als Konsequenz wurde das EM-Qualifikationsspiel zwischen Belgien und Schweden am Montagabend in der Halbzeitpause beim Stand von 1:1 nach Rücksprache mit der Polizei abgebrochen.
„Beide Mannschaften, die belgische und die schwedische, haben gemeinsam mit der UEFA die Entscheidung getroffen, das Spiel nicht zu Ende zu spielen. Was passiert ist, ist sehr ernst. Es ist schrecklich zu hören, dass zwei unserer Fans gestorben sind“, sagte der schwedische Verbandspräsident Fredrik Reinfeldt. Die UEFA schrieb von „einem mutmaßlichen Terroranschlag“. Für die belgische Hauptstadt wurde nach den Schüssen die höchste Terrorwarnstufe ausgerufen. „Bedrohungsstufe 4 für die Region Brüssel-Hauptstadt“, schrieb das belgische Krisenzentrum am Montagabend auf X, ehemals Twitter.
Viele Zuschauer mit Tränen in den Augen
Durch eine Durchsage im Stadion wurden die Zuschauer über den Abbruch der Begegnung informiert. Viele von ihnen weinten auf den Tribünen. Sie mussten erst einmal im Stadion sitzen bleiben und auf grünes Licht der Sicherheitsdienste für die Abreise warten. Auch die schwedische Mannschaft blieb zunächst im Stadion. Das sei laut belgischer Behörden aktuell „der sicherste Ort“, erklärte Reinfeldt.
Ein bewaffneter Mann hatte zuvor auf der Straße um sich geschossen. Die Ermittlungen der Polizei dauern noch an. „Wir können wir nicht Fußball spielen, wenn so etwas passiert. Wir und Belgien waren uns völlig einig, dass wir nicht weiterspielen werden“, sagte Andersson, der von der Tat nach den ersten 45 Minuten erfahren hatte: „Es ist völlig widerlich.“
Belgien hatte sich bereits am vergangenen Freitag für die Endrunde in Deutschland (14. Juni bis 14. Juli) qualifiziert. Österreich zog am Montagabend in der Gruppe F durch einen Erfolg in Aserbaidschan (1:0) nach.