Foto: dpa

Ordnungshüter bereiten sich auf Kolonnen hupender Fußballfans vor - Keine Ausnahmen.

Stuttgart - Manche Fußballfans fahren am liebsten hupend durch die Straßen, wenn das eigene Team gewonnen hat. Sollen sie, die Polizei hat jedenfalls nichts dagegen. Ein paar Regeln müssen sie dabei allerdings schon beachten.

Freitag, 30. Juni 2006: Rund 70.000 Fußballfans bejubeln auf dem Schlossplatz den Einzug der deutschen Mannschaft ins WM-Halbfinale. Schon kurz nach Abpfiff des Spiels gegen Argentinien wälzen sich hunderte hupende Autos über den Rotebühlplatz Richtung Westen. Der nördliche Cityring, wo es Tage zuvor noch zu gefährlichen Kontakten zwischen Fußgängern und Fahrzeugen gekommen war, ist diesmal für Autos gesperrt: Die Polizei hat Vorsorge getroffen.

Vorsorge ist auch diesmal das Ziel, wenn Fans während der Weltmeisterschaft vom 11. Juni bis 11. Juli einen fahrbaren Untersatz wählen, um ihren Gefühlen Luft zu verschaffen. Nach den Erfahrungen mit der WM 2006 und der Europameisterschaft 2008 werden das immer mehr. "Die regelmäßig nach Spielende stattfindenden Autokorsos entwickeln sich immer mehr zum polizeilichen Aufgabenschwerpunkt", so das Fazit des Innenministeriums.

Die Polizeispitze hat deshalb an die Dienststellen eine Handlungsempfehlung für den Umgang mit Autokorsos verteilt, um eine gewisse Harmonisierung der Einsatzstrategien zu erreichen. Sie fußen auf einer Umfrage bei Bund und Ländern, wie deren Beamte mit dem Phänomen umgehen. Dabei hat sich offenbar bewährt, sich möglichst genau auf die Fahrzeugschlangen vorzubereiten - um sie zu lenken und notfalls aufzulösen.