Polizeipräsident Thomas Züfle Foto: Bernd Zeyer

Dieter Steinmann geht nach 43 Dienstjahren bei der Polizei in den Ruhestand.

Zuffenhausen - Seit 1969 ist Dieter Steinmann im Polizeidienst, 19 Jahre lang war er Leiter des Zuffenhäuser Reviers. Am ersten Mai geht er in den Ruhestand. Im Rahmen einer Feierstunde ist er am Mittwoch im Polizeipräsidium verabschiedet worden. „Sie sind einer der dienstältesten Revierleiter im Land“, sagte Polizeipräsident Thomas Züfle in seiner Laudatio. Steinmann habe Maßstäbe gesetzt und stets Fingerspitzengefühl bewiesen. Als Beispiele nannte Züfle Steinmanns Engagement im Bereich der Prävention und das Netzwerk, das er während seiner Dienstzeit in Zuffenhausen ins Leben gerufen hätte. Das beste Kapital der Polizei vor Ort seien die Mitarbeiter, das gelte ganz besonders für Steinmann. „Ihre klaren Worte gegenüber den Medien haben manchmal Erstaunen und leichte Schnappatmung bei unserer Pressestelle ausgelöst“, sagte Züfle mit einem Augenzwinkern und betonte: „Sie waren ein Glanzlicht unter den Revierleitern.“

Viel Lob gab es auch von Rainer Hurler, dem Vorsitzenden des Personalrats. Steinmann sei zielstrebig seinen Weg nach oben gegangen ohne zu buckeln. Er wäre „eine echte Marke mit allen Ecken und Kanten“, dessen innerer Kern weicher sei, als Steinmann zugeben wolle. Von seinen Mitstreitern habe er nur das verlangt, was er selbst vorgegeben habe. Aber es habe auch Nackenschläge gegeben, die ihre Narben hinterlassen hätten. Mit Blick auf den Ruhestand sagte Hurler: „Dieter, der heimische Haushalt funktioniert auch ohne generalstabsmäßige Planung.“ In dieser Hinsicht könne sich Steinmann auf seine Ehefrau Gisela verlassen. „Deinen Drang zum Staubsaugen kannst Du ja im Revier ausleben“, scherzte Hurler. Bezirksvorsteher Gerhard Hanus betonte, Steinmann habe auf kommunaler Ebene viele Dinge bewirkt. „Dieter, wir verlieren Dich ungern“, sagte Hanus.

Als Steinmann selbst das Wort ergriff, machte er eine für manchen der Anwesenden überraschende Ankündigung: „Ich werde zum Abschied nicht vom Leder ziehen.“ Das bringe ohnehin nichts. Dass er seinen Spitznamen „Mister Motzki“ nicht ganz zu Unrecht trägt, ließ er dennoch hin und wieder durchblicken. Beispielsweise als er den Kollegen riet, die Polizei solle sich nicht zu sehr mit sich selbst, sondern lieber mit den Bürgern beschäftigen.

Auf einen Wegbegleiter ging Dieter Steinmann ganz besonders ein. Über Günther Rathgeb, den ehemaligen Leiter der Stuttgarter Schutzpolizei, sagte er: „Vorgesetzte hatte ich viele, Chef nur einen.“ Und wer künftig die Dienstpläne im Hause Steinmann macht, scheint ebenfalls klar zu sein: Ehefrau Gisela, die „wichtigste und liebste Person in meinem Leben“.