Künftig soll der Fußweg nicht mehr unter der Scheune hindurch, sondern links davon um sie herum führen. Foto: Gottfried Stoppel

Der einstige Hof der Karolinger-Schule ist ein wichtiger Zugang zum künftigen Gartenschaugelände. Er wird umgestaltet und der derzeitige Fußweg im Bereich der sanierungsbedürftigen Hahnschen Scheuer verlegt.

Waiblingen - Eine alte, denkmalgeschützte Fachwerkscheune, die an den Zellerplatz angrenzt, bereitet der Stadtverwaltung Waiblingen seit einigen Jahren Kopfzerbrechen. Denn ein Teil des Gebäudes überspannt den Bürgermühlenweg, auf welchem Fußgänger vom Alten Postplatz direkt in den Stadtpark auf der Erleninsel spazieren können. Obwohl der Weg öffentlich genutzt wird, verläuft er in diesem Bereich über Privateigentum – und darunter hindurch. An sich wäre das nicht unbedingt ein Problem, doch nach den Angaben der Stadt ist die Bausubstanz der Scheune, deren Dachgeschoss auf der südlichen Seite von vier frei stehenden Holzbalken gestützt wird, in einem schlechten Zustand. Autos dürfen die Durchfahrt nicht mehr passieren, wie lange Fußgänger und Radfahrer die Route noch nutzen können, sei auch, so heißt es, „aufgrund der Eigentumsverhältnisse ungewiss“.

Neue Umgehung um die alte Scheune

Jahrelang habe man mit dem Eigentümer der Scheune verhandelt, dennoch sei es der Stadt weder gelungen, das Gebäude zu kaufen, noch habe man sich auf eine Sanierung und Sicherung einigen können. „Wir haben jetzt einen Ausweg“, verkündete der Oberbürgermeister nun in der jüngsten Gemeinderatssitzung: In die „lange schwärende Angelegenheit“ sei endlich Bewegung gekommen. Konkret heißt das, dass die Verwaltung plant, die auf städtischem Gebiet gelegene Böschung, welche den Bürgermühlenweg vom Zellerplatz trennt, zu entfernen. Dort soll ein neuer Weg angelegt werden, der es ermöglicht, die Hahnsche Scheuer zu umfahren und zu umgehen. Der offizielle Weg in den Park, so Hesky, werde dann der neue sein. Den bisherigen Weg werde man sperren, es sei denn, der Besitzer sei bereit, zu sanieren.

„Ich habe die Hoffnung, dass die Kooperationsbereitschaft nun vielleicht doch noch wächst“, sagte der SPD-Rat Roland Wied: „Wenn die Balken in Zukunft frei stehen, wird die Gefahr noch größer.“ Der Oberbürgermeister bestätigte, die Baumaßnahmen rund um die Scheune ähnelten einer „Arbeit am offenen Herzen“ und fügte hinzu, wegen der Standsicherheit dürfe keine Säule beschädigt werden. Für die Umfahrung hat die Stadt Kosten von knapp 470 000 Euro eingeplant.

Mauerdurchbruch bei der Michaelskirche

Die Umfahrung der Scheune wird sich auch auf den Zellerplatz auswirken, den früheren Schulhof der Karolinger-Schule. Er ist in seinem derzeitigen Zustand ohnehin kein Anwärter auf einen Schönheitspreis, gilt aber als wichtige Verbindung zwischen Stadtmitte, Talaue und Altstadt, und dient als zentral gelegener Ort für Veranstaltungen, zum Beispiel das Freiluft- Sommernachtskino oder das Weinfest. Auch als Zugang für die Remstalgartenschau wird er eine wichtige Rolle spielen.

Rund 564 000 Euro hat die Stadt für seine Umgestaltung veranschlagt, unter anderem soll der Platz einen neuen Belag erhalten, die Pflanzbeete am Rand werden neu angelegt. Außerdem ist geplant, die Mauer, die zwischen der Michaelskirche und dem Familienzentrum Karo verläuft, auf Höhe des Kirchturms mit einem Durchgang zu versehen – und zwar an einer Stelle, wo sich schon in früheren Zeiten eine Öffnung befand. Der Durchgang soll schon in diesem Sommer gemacht werden.