Leserin Elke R. Evert aus Steinheim a. d. Murr schreibt uns diese freundlichen Zeilen.

Leserin Elke R. Evert aus Steinheim a. d. Murr schreibt uns diese freundlichen Zeilen: "Wie gut Ihre Rubrik bei der Leserschaft ankommt und wie gerne sie gelesen wird, zeigt schon die Dauer der Serie.

Mir fällt auf: Schon im Kindergarten werden Kinder zur schriftdeutschen Sprechweise angehalten, was ich einerseits als sinnvoll empfinde. Andererseits befürchte ich den Verlust des schwäbischen Dialekts. Sprachliche Dualität wäre wünschenswert. Deshalb gefällt es mir so gut, dass meine elfjährige Enkeltochter Annika aus Abstatt sich ausgiebig für alte schwäbische Sprichwörter und Reime interessiert und auch nie genug von alten Geschichten bekommen kann.

Ganz beeindruckt ist sie von der Geschichte, wie wir in den Kriegsjahren 1942/43 als Kinder mindestens einmal wöchentlich für den familiären Gebrauch alte Zeitungen vierteln und achteln mussten, um sie als Toilettenpapier zu verwenden. Das war gang und gäbe bei ländlichen Plumpsklos mit Sickergrube, ehe mit dem beginnenden Wohnkomfort auch Kanalisation samt Kläranlage und Toiletten mit Wasserspülung Einzug gehalten haben.

Wie oft wurden ungeduldige Kinderfragen von der Mutter, die nichts hatte und nichts hergeben konnte, in jenen Jahren mit dem hier schon häufiger zitierten Spruch beschieden: ,A Nixle em ma Büxle ond a goldigs Wartaweile.' Man wurde vertröstet, aber dann brach für unsere Generation mit Wirtschaftswunder und Vollbeschäftigung ein wirklich goldenes Zeitalter an. Das so oft beschworene ,goldige Wartaweile' hat sich gelohnt."

Unser schwäbischer Spruch des Tages: Was d'Stadtleit verschenket, kriagt ma von de Baura umsonscht.

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