Rund 1000 ortshistorische Exponate lagern noch in einem Depot. 2015 sollen sie wieder für Besucher zugänglich sein. Foto: Judith A. Sägesser

Die Eröffnung des neuen Plieninger Heimatmuseums in der dann frisch sanierten Plieninger Zehntscheuer verschiebt sich länger, als bisher angenommen.

Plieningenn - Die Eröffnung des Plieninger Heimatmuseums in der dann frisch sanierten Plieninger Zehntscheuer verschiebt sich länger, als bisher angenommen. Die Verantwortlichen im Stuttgarter Kulturamt gehen inzwischen davon aus, dass das Museum erst in der ersten Hälfte des Jahres 2015 Besucher empfangen kann. Ein konkretes Datum können sie aber nicht nennen. Ursprünglich war die Rede davon gewesen, bereits im Sommer 2014 zu öffnen, Anfang 2013 wurde dieser Termin um einige Monate verschoben.

Für Klaus-Dieter Zaß vom Stadtplanungsamt hat sich an der bisherigen Lage nichts geändert. „Am 10. September 2013 ist Baubeginn“, sagt er. Um 15 Uhr wird dafür eigens der Stuttgarter Baubürgermeister Matthias Hahn in Plieningen vorbeischauen. „Ende 2014 wollen wir fertig sein und das Gebäude schlüsselfertig übergeben“, sagt der Mann vom Stadtplanungsamt.

Das Gebäude wird für eine Million Euro saniert

Dieser Termin wird auch vom Kulturamt genannt. „Jetzt ist klar, dass die Bauarbeiten bis Ende 2014 dauern werden“, sagt Anja Dauschek, die den Planungsstab des Stadtmuseums leitet. „Wir planen damit, dass wir Anfang 2015, spätestens aber bis zum Sommer 2015 einziehen können.“

Die unter Denkmalschutz stehende Plieninger Zehntscheuer soll für etwas mehr als eine Million Euro saniert werden. Die Kosten stemmen die Stadt und das Land gemeinsam. Die Zehntscheuer wird von Vereinen für öffentliche Veranstaltungen genutzt. Im Erdgeschoss war bis 2011 zudem unter beengten Verhältnissen die Freiwillige Feuerwehr untergebracht; sie hat aber inzwischen ihr neues Gerätehaus an der Bernhauser Straße bezogen.

Der Auszug der Feuerwehrleute hat die Sanierung des Gebäudes und den Umzug des Heimatmuseums erst ermöglicht. Ursprünglich waren die ortshistorischen Exponate im Alten Rathaus gleich nebenan untergebracht. Doch das wurde 2009 für Sanierungsarbeiten geschlossen, die rund 1000 Ausstellungsstücke des Museums wurden in einem Depot in Bad Cannstatt eingelagert. Das Alte Rathaus hat inzwischen wieder geöffnet und wird ebenfalls von örtlichen Vereinen sowie einem Ableger des Birkacher Jugendhauses genutzt.

Die Verzögerung ist „ein großer Vorteil“

Die neuerliche Verzögerung bei der Eröffnung des Heimatmuseums ist für Dauschek „ein großer Vorteil“, wie sie es nennt. So könnten die Bauarbeiten besser abgestimmt werden. „Oft planen die Architekten eine Beleuchtung, die sie sinnvoll finden, und der Ausstellungsgestalter findet das aber gar nicht so sinnvoll“, sagt sie. Dasselbe sei etwa bei Steckdosen oder Kabelführungen der Fall. „Das sind praktische kleine Dinge, die das Leben hinterher einfacher machen“, sagt Dauschek.

Derzeit beteiligen sich mehrere Ausstellungsgestalter an einem Wettbewerb, sagt Dauschek. „Ende des Monats werden die Entwürfe gesichtet.“ Dabei werden 14 Bürger aus Plieningen helfen, die sich in der Arbeitsgruppe Heimatmuseum zusammen getan haben. „Und der Bezirksbeirat wird dann am 23. September 2013 entscheiden, wer der Gestalter sein wird.“