Xzibit beim Besuch der SiriusXM-Studios in New York. Foto: GETTY IMAGES NORTH AMERICA

Xzibit zeigt sich als vergleichsweise bescheidener Rapper. Denn beim Anblick seiner schlichten Goldkette bekommt man nur eine mittelschwere Netzhautreizung.

Stuttgart - Es soll ängstliche Menschen geben, die beim Anblick von Männern mit zu langen Schlabberhosen und armdicken Goldketten vorsorglich die Straßenseite wechseln. Das ist verständlich und auch so beabsichtigt. Denn Typen wie Xzibit schreiten mit einem präpotenten Gehabe durch die Welt, in der angeblich nicht das Recht des Stärkeren gilt. Die meisten Hip-Hopper sind aber keine brutalen Bandenbosse, sondern harmlose Zahnarztsöhnchen mit Bausparvertrag.

Wie ein König

Xzibit, das klingt wie der Name einer neuen Technikmesse in Hannover, ist aber in Wahrheit der Künstlername des Rappers und Fernsehmoderators Alvin Nathaniel Joiner. Der 44-Jährige hatte tatsächlich eine harte Kindheit, verlor früh die Mutter, schlug sich als Drogenkurier durch, bevor er eigenen Angaben zufolge mit Gottes Hilfe zu Ruhm und viel Geld fand. Protzen gehört unter Hip-Hoppern zum guten Ton, man demonstriert damit Stärke. Stärke ist Geld, und mit Geld lassen sich riesige, am besten noch auf Satellitenfotos sichtbare Statussymbole erwerben, etwa glänzendes Geschmeide, das man wie ein König im Mittelalter über der Brust baumeln lässt. Xzibit wirkt mit dem Elefanten-Fußkettchen noch vergleichsweise bescheiden, denn er zeigt sich ohne Diamantengekröse von eigenem Label oder blinkende Initialen, die bis zum Knie hängen. Auch die Stiefel gibt’s schon für günstige 150 Euro. Eigentlich doch ganz sympathisch.