. . . Petr Hrbek . . . . Foto: Galerie Rainer Wehr

Die Galerie Rainer Wehr in Stuttgart setzt weiter auf die Malerei – und versammelt drei Künstlegenerationen zum Dialog über die Abstraktion: Tobias Wyrzykowski, Petr Hrbek und Friedrich Sieber.

Stuttgart - „Ich bin jetzt an dem Punkt, an dem ich auf die Ekstase zusteuere.“ Petr Hrbek sagt diesen Satz 2006, wenige Tage vor Eröffnung einer großen Ausstellung. Fertige, abgeschlossene, aber noch nicht als „fertig“ autorisierte Bilder, Anfänge und Bildstadien unterschiedlichster Art begegnen sich, drängen sich in seiner Werkstatt im Stuttgarter Westen: Das Viertel zwischen Bismarckplatz, Rötestraße, Ludwigstraße und Bismarckstraße ist Hrbeks Quartier, hier kann er mitten im Leben, aber auch ganz für sich sein, akzeptiert allein sein.

Ekstase meint bei Hrbek Kontrolle

Und so ist auch das Wort von der „Ekstase“ zu verstehen – nicht als ein sich der Malerei Ausliefern, sondern als Stufe jener letzten Gewissheit, dass dieses Bild so, jenes auf ganz andere Weise zu beenden sei. Was Hrbek sucht, ist der Moment höchster Kontrolle.

All dies scheint auf, wenn Rainer Wehr nun Arbeiten des 2012 gestorbenen Malers im Dialog mit den Bildwelten des „Gruppe 11“-Mitbegründers Friedrich Sieber und des jungen Tobias Wyrzykowski zeigt. Malerei mit Ausrufezeichen bietet Wehrs Dreiklang „Abstrakt. 3 Generationen“ – und in jedem Fall erinnern die Werke Siebers farbformal vehement daran, dass sie längst auch institutionell dem Vergessen zu entreißen wären.

Phänomen Wyrzykowski

Wyrzykowski bleibt derweil das Phänomen, als das Wehr ihn in den Blick der Kunstszene schob. Eine Spur zu roh, eine Spur zu nett, eine Spur zu ungefähr und eine Spur fast überheblicher Präzision – kurz: genau richtig.

Spuren kenntlich machen, Wege öffnen, auf denen andere sich neu nähern können. Das ist das Ansinnen dieser Ausstellung. Das macht sie verdienstvoll. Die Arbeiten selbst machen sie lohnend.